Gmünd und Zwettl

Gelebte Partnerschaft in der Region für die Region

Eine Kooperation zwischen dem Qualitätslabor Niederösterreich und der Tagesstätte Zuversicht bringt frisch duftende Bio-Kräutersackerl hervor. Gefüllt werden diese mit Kräuterresten von Sonnentor, die nach der Analyse nicht mehr gebraucht werden. Ressourcenschonung und sinnstiftende Beschäftigung gehen so Hand in Hand.

WALDVIERTEL. Besonders vor Weihnachten herrscht rege Betriebsamkeit bei der in Heidenreichstein im Waldviertel beheimateten Tagesstätte Zuversicht. Einer Einrichtung, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen aktiv unterstützt und ihnen in verschiedenen Arbeitsgruppen ermöglicht, handwerklich und sinnstiftend tätig zu sein. 

Aktuell werden von den fleißigen Mitarbeitenden der Textilgruppe auch wieder frisch duftende Bio-Kräutersackerl hergestellt. Die dazu benötigten Kräuter würden eigentlich entsorgt werden, da sie vorher bereits einen anderen Zweck erfüllt haben. Mit einer Initiative der Zusammenarbeit werden hier aber dutzende Kilogramm Abfall vermieden und stattdessen wertvolle, beständige Produkte von Hand gefertigt, die sowohl bei der Herstellung als auch bei der Nutzung große Freude bereiten und ein Lächeln auf die Gesichter der Beteiligten zaubern. Wie kam es zu dieser außergewöhnlichen Kooperation?

Langjährige Partnerschaften

Drehpunkt ist das Qualitätslabor Niederösterreich mit Sitz in Gmünd im Waldviertel. Dieses ist mit seinen mikrobiologischen und chemischen Analysen seit über 50 Jahren erfolgreich im Dienst der Lebensmittelsicherheit tätig. Das Sprögnitzer Unternehmen Sonnentor vertraut seit mehr als 20 Jahren für seine Untersuchungen von Kräutern, Gewürzen und Tees auf die Kompetenz und das Service des nur 35 Kilometer entfernten Partnerlabors. Eine Partnerschaft, die heuer in einer Mitgliedschaft von Sonnentors beim als nicht auf Gewinn ausgerichteten Verein Qualitätslabor Niederösterreich gemündet ist.

Seit ebenfalls 20 Jahren arbeitet das Waldviertler Labor mit der Tagesstätte Zuversicht gerne und erfolgreich zusammen. Bereits mehrfach wurden liebevoll hergestellte Weihnachtsgeschenke für die Mitarbeitenden des Labors in Heidenreichstein beauftragt, weiters werden seit Jahren die am Laborgelände wachsenden Äpfel von mehr als 15 Bäumen zum Saft pressen kostenlos zur Verfügung gestellt. Außerdem können die hergestellten Produkte der Tagesstätte Zuversicht im laboreigenen Marktplatz von den Mitarbeitenden unkompliziert bestellt werden. Als besonders beliebter Verkaufsschlager hat sich der Apfelsaft aus dem Saft der hauseigenen Äpfel etabliert.

Sinnstiftende Idee im Zeichen der Müllvermeidung

„Die Idee für diese Zusammenarbeit entstand aus der Tatsache, dass wir als Labor die Probenrestmengen nach erfolgter Untersuchung normalerweise zu entsorgen haben. Müllvermeidung und sinnvolle Nutzung wertvoller Ressourcen waren der Ausgangspunkt der Überlegung“

so Laborgeschäftsführer Christian Ditz. „Ich bin seit langen Jahren ein großer Bewunderer der unschätzbaren Arbeit der Tagesstätte Zuversicht. Aufgrund der bereits gelebten Zusammenarbeit in einer Vielzahl anderer Aktivitäten entstand gemeinsam mit Stephan Zimm von der Tagesstätte die Idee, diese tollen Biokräuter einer „Zweitnutzung“ zuzuführen.“

Sonnentor war von der Idee ebenfalls sofort angetan und mit Freude bei dem Projekt mit an Bord, die Probenreste in Duft- und Kräutersackerl einzunähen.

„Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Grundstein unserer Philosophie, dass die Kräuter nach der Analyse auf mikrobiologische Kontrollen zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit noch sinnvoll weiterverwendet werden, finden wir großartig. Die Kooperation zeigt, dass wir mit dem Qualitätslabor Niederösterreich einen Partner gefunden haben, der unsere Werte teilt“, betont Gerda Holzmann, die das Qualitätsmanagement bei Sonnentor leitet.

„Wir sind stolz darauf, langjähriger Dienstleister und Partner von Sonnentor zu sein. Genau so stolz sind wir auf die langjährige Zusammenarbeit mit der Tagesstätte Zuversicht. Als nicht auf Gewinn ausgerichteter Verein ist es uns ein spezielles Anliegen, für mich persönlich ist es auch eine Herzensangelegenheit, mit dieser tollen Einrichtung Projekte zu entwickeln. Bei der Herstellung dieser Bio-Kräutersackerl freue ich mich sehr über die rasche und unkomplizierte Umsetzung mit unseren beiden Partnern“, ist Christian Ditz überzeugt, dass dies nicht die letzte Idee ist, die gemeinsam realisiert werden wird.

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