Nachbar in Not
Hilfe aus dem Bezirk Zwettl für Erdbeben-Opfer in Kroatien

Stephan Faltin, Johannes Klauner und Christian Weis von der FF Groß Gerungs nahmen am mehrtägigen Einsatz des Katastrophenhilfsdienstes teil. | Foto: FF Groß Gerungs
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  • Stephan Faltin, Johannes Klauner und Christian Weis von der FF Groß Gerungs nahmen am mehrtägigen Einsatz des Katastrophenhilfsdienstes teil.
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  • hochgeladen von Katrin Pilz

Nach dem schweren Erdbeben in Kroatien, das viele Menschen in die Obdachlosigkeit getrieben hat, kamen die freiwilligen Feuerwehren Niederösterreichs und der Steiermark den Opfern der Naturkatastrophe zu Hilfe.

GROSS GERUNGS. Über Anforderung des österreichischen Innenministeriums – nach einem Hilferuf aus Kroatien – wurde am Mittwoch, den 30. Dezember 2020, der Katastrophenhilfsdienst (KHD) der Feuerwehr aktiviert, um insgesamt 82 Wohncontainer und 400 Feldbetten ins Erdbebengebiet zu liefern. Die Freiwillige Feuerwehr Groß Gerungs erreichte der Einsatzvorbefehl gegen 16 Uhr, der Einsatzauftrag für den KHD-Einsatz "Erdbebenhilfe Kroatien" folgte eine Stunde später. Der Auftrag lautete, gemeinsam mit Einheiten aus Niederösterreich und der Steiermark Wohncontainer von Graz in das Krisengebiet zu überstellen. Brandmeister Stephan Faltin, Löschmeister Johannes Klauner und Brandrat Christian Weis sagten sofort zu, am mehrtägigen KHD-Einsatz teilzunehmen.

Schon gegen 18 Uhr erfolgte die Abfahrt aus Groß Gerungs mit dem Wechselladefahrzeug. Beim ersten Zwischenstopp im FF-Haus in Zwettl wurde an den drei Kameraden ein negativer Covid19-Schnelltest durchgeführt. Anschließend wurde bei der FF Friedersbach der dort stationierte LKW-Anhänger abgeholt. Gegen 22:45 Uhr traf das Gespann in der Belgierkaserne in Graz ein, wo die dort gelagerten Wohncontainer mittels Feuerwehrkranen auf die Wechselladefahrzeuge (WLF) samt Anhänger verladen wurden. Zur Versorgung erhielten die Kameraden Lunchpakete und eine warme Würsteljause. Die Abfahrt von der Kaserne Richtung Erdbebengebiet erfolgte als Teil des dritten Zuges von insgesamt zwölf WLFs um 8 Uhr früh.

Große Dankbarkeit der betroffenen Menschen

Ab der Staatsgrenze Slowenien bis zum Einsatzort wurde der Zug von den jeweils zuständigen Polizeieskorten begleitet. Rund 70 Kilometer nach Zagreb wurde der Konvoi angehalten, da die Kameraden die Meldung eines Nachbebens im Krisengebiet erreichte. Nach Abklärung mit den Behörden konnte die Fahrt nach 45 Minuten fortgesetzt werden. Auf den letzten 50 Kilometer vor dem Ziel wurde dann das Ausmaß der Katastrophe sichtbar: Überschwemmungen durch Dammbruch, abgerissene Straßen, beschädigte Brücken, eingestürzte Häuser. Teilweise war das Übersetzen der Brücken mit großer Gefahr verbunden. Auch der zeitweilige Starkregen machte die Fahrt nicht einfacher. Entlang der ganzen Strecke wurde der KHD mit Freude und Dankbarkeit - Hupen, Aufblendlicht, Handzeichen, Applaus und viel Tränen in den Augen - empfangen.

Nach der Ankunft am Zielort in Glina gegen 15 Uhr erfolgte die sofortige Entladung der Container, bereits zwei Stunden später brach der Konvoi wieder Richtung Heimat auf. In Gralla wurde der KHD-Zug aufgelöst und die einzelnen Feuerwehren fuhren selbständig nach Hause. Die Pummerin, die das neue Jahr einläutete, erklang für die Kameraden der FF Groß Gerungs einige Kilometer nach Linz aus dem Autoradio. Mit der Ankunft im FF-Haus endete der KHD-Einsatz nach 32 Stunden und 1.200 gefahrenen Kilometern.

"Die große Dankbarkeit der vom Erdbeben schwer betroffenen Bevölkerung entschädigte unsere drei Kameraden für einen vermissten Silvesterabend im Kreis ihrer Familien", schreibt die FF Groß Gerungs auf ihrer Homepage.

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