Jahresrückblick August 2021
Warum sie gebraucht und gleichzeitig verteufelt wird
Derzeit ist das Thema Bodenversiegelung aufgrund des Klimawandels und der damit einhergehenden Wetterextreme in den Fokus gerückt. Eine Bestandsaufnahme.
BEZIRK ZWETTL. Derzeit ist das Thema Bodenversiegelung aufgrund des Klimawandels und der damit einhergehenden Wetterextreme auch in den Fokus der medialen Berichterstattung gerückt. Auch die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion haben mehrere Mails zu diesem Thema mit Beispielen aus dem Bezirk Zwettl erreicht. Eine Bestandsaufnahme zeigt: Einerseits brauchen wir sie, andererseits wird sie verteufelt.
Die Gründe dafür
Warum wir im Bezirk Zwettl die Bodenversiegelung brauchen, liegt etwa für die Bürgermeister der Gemeinden auf der Hand. "Leider werden in den Medien oft falsche Zahlen verwendet. Denn wenn etwa in einer Gemeinde eine Fläche umgewidmet wird, scheint sie in der Statistik als zu 100 Prozent verbaut auf. Oft werden jedoch – etwa bei Einfamilienhäuser – nur 25 Prozent des Bauplatzes versiegelt. Wenn hier nicht genauer und objektiver berichtet wird, dann wird eine Neuwidmung von Bauland immer schwieriger beziehungsweise unmöglich werden", erläutert Zwettls Bürgermeister Franz Mold.
"Für uns am Land heißt das, dass wir noch mehr Abwanderung haben werden, denn viele junge Familien wollen bei uns in den Dörfern ihr Einfamilienhaus errichten. Wenn sie das nicht können, werden sie für immer abwandern", mahnt Mold.
Und auch Paul Kirchberger, Bürgermeister von Ottenschlag, sieht die Vorteile überwiegen: "Wir brauchen die Arbeitsplätze und Familien in der Region", spricht er etwa den geplanten Neubau eines Billa-Supermarktes in Ottenschlag auf der grünen Wiese an.
Die Gründe dagegen
Umweltschützer sehen die Klimakrise hausgemacht. Der Klimawandel werde von den Menschen verursacht. Als einer der vielen Gründe wird hier eben die Bodenversiegelung genannt. Diese sei mitverantwortlich für die Wetterextreme, Hochwasser oder Muren. Herr A. merkt in einem Mail zum Supermarkt-Bau in Ottenschlag an: "Österreich ist jetzt schon Europameister in Supermarktfläche pro Einwohner. Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf der Erde, das seinen eigenen Lebensraum zerstört."
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