Jahresrückblick Juli 2020
Windparks im Waldviertel: Massiver Gegenwind für Windkraft

Die Diskussionen um die umstrittenen Windpark-Projekte im Waldviertel und im Bezirk Zwettl reissen nicht ab. | Foto: PROFES
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Geplante Windparks im Waldviertel sorgen weiterhin für Wirbel und rufen Windparkgegner auf den Plan.

REGION. Die Diskussion um die Errichtung von Mega-Windkraftanlagen im Bezirk Zwettl ist voll entbrannt. Die Windpark-Projekte bei Sallingberg, Waldhausen und Göpfritz an der Wild sorgen für massive Kritik.

"Ein Windpark mitten ins Grüne"

BEZIRKSBLÄTTER-Leserin Ingrid Fürst nimmt in einem Leserbrief Stellung gegen den Windpark Sallingberg: "Für diesen sogenannten ‚Green Deal‘ wird mitten ins Grüne ein Windpark gesetzt. Ein Windpark mit den derzeit größten am Markt befindlichen Windrädern. Mit Windrädern fast so hoch wie der Donauturm in Wien. Sie werden in eine kleinstrukturierte Landschaft gesetzt, wo die Kirchtürme die höchsten Gebäude rundum sind. Für dieses Projekt müssen zirka sechs Hektar Wald gerodet, Straßen erst befestigt und Leitungen gelegt werden. Ich denke unsere Aufgabe sollte es sein, Natur zu schützen und nicht zu zerstören."

Sorge bei Tourismus-Betrieben

Auch Waldviertler Tourismus-Betriebe haben Bedenken: Windräder mit einer Höhe von rund 200 Metern seien ein Eingriff in das Landschaftsbild. Das Hauptmotiv für einen Aufenthalt im Waldviertel sei für Gäste aber die Kombination aus schöner Landschaft sowie intakter und unberührter Natur. "Der Schaden, den der Tourismus nimmt, wird hier nicht ausreichend berücksichtigt", mahnt Waldviertel Tourismus-Geschäftsführer Andreas Schwarzinger.

"Der Tourismus ist für unsere Region sehr wichtig. Unsere Besucher und Urlauber schätzen die unverwechselbare Landschaft. Die geplanten Monster-Windräder werden den Charme und die Idylle des Waldviertels zerstören", fürchtet Familie Mayrhofer vom Kinderparadies zur Minidampfbahn in Zwettl.

Einspruch gegen Windpark Wild

Die nichtstaatliche Umweltorganisation "Alliance For Nature" beteiligt sich an der Umweltverträglichkeitsprüfung zum Projekt "Windpark Wild" in Zuge dessen auch bei Göpfritz/Wild eine Windkraftanlage entstehen soll. Alliance-Generalsekretär Christian Schuhböck hat innerhalb der rechtlichen Frist Einwendungen gegen das Vorhaben eingebracht. Der Organisation geht es besonders darum, dass "nach dem Weinviertel nicht auch noch das Waldviertel durch Windindustrieanlagen verschandelt wird". Sie befürchten, dass - sollte das Projekt realisiert werden - weiteren Windparks rechtlich kaum mehr etwas im Wege stünde.

Grüne: "Ausbau ist notwendig"

Die Grünen Zwettl hingegen meinen in einer Aussendung, dass Projektgegner versuchen würden, mit "haarsträubenden" und falschen Zahlen Stimmung gegen die Windparks zu machen. "Es ist natürlich ein demokratisches Grundrecht, über Projekte zu diskutieren. Auch über geplante Windparks im Waldviertel und anderswo. Wenn aber Projektgegner mit haarsträubenden Zahlen versuchen, Stimmung gegen das geplante Windkraftprojekt zu machen, sollten die tatsächlichen Fakten zur Sprache kommen. Der Bezirk Zwettl hat zum Glück etliche Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen und auch 6 größere Windräder, die seit mehr als 20 Jahren zuverlässig ihren Dienst versehen. Und auch die zahlreichen Kleinwasserkraftwerke sollten nicht vergessen werden. Aber selbst diese Vielzahl an Stromerzeugern, die aus erneuerbaren Energiequellen im Bezirk Zwettl Strom erzeugen, decken gerade mal 23 Prozent des benötigten Stromverbrauchs. Nicht einmal ein Viertel das benötigten Stroms im Bezirk Zwettl stammt aus eigenen Quellen", heisst es in der Aussendung.

Ein umfangreicher Ausbau von Photovoltaikanlagen und Windrädern sei dringend notwendig, um in den nächsten 20 Jahren auch nur annähernd stromautark in der Region zu werden. "Das wird nicht immer schön sein, aber es ist wichtig, um krisensicherer zu werden und einen Abfluss von vielen Millionen Euro jährlich in andere Regionen und ins Ausland zu verhindern", so die Grünen.

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