Große Nachfrage bei Sonderkulturen

Waldland-Geschäftsführer Gerhard Zinner sieht die Nischen-Arbeit als Erfolgs- und auch Zukunktsrezept. | Foto: Waldland
  • Waldland-Geschäftsführer Gerhard Zinner sieht die Nischen-Arbeit als Erfolgs- und auch Zukunktsrezept.
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BEZIRKSBLÄTTER: Im Rahmen unserer Serie "Mein Bezirk 2020" haben wir in den bisherigen Teilen die vier vorherrschenden Genussregionen und deren positiven Auswirkungen auf die Menschen im Waldviertel beleuchtet. Dabei fiel auch der Name Waldland immer wieder. Welchen Zusammenhang gibt es da?
GERHARD ZINNER: "Ich habe im Jahr 1980 in Edelhof als Lehrer begonnen. Eine der Voraussetzungen damals war, dass ich Sonderkulturen betreue. Somit wurde der Waldviertler Mohn wieder aus der Taufe gehoben und wiederbelebt."
Wie kam es dann zu dieser außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte von Waldland?
"Wir haben im Jahr 1985 aufgrund der nur schlecht funktionierenden Vermarktung den Verein Waldviertler Sonderkulturen ins Leben gerufen. Die ursprüngliche Idee war, den 60 bis 70 Bauern Beratung und Mechanisierung anzubieten. Dieser Verein ist nach wie vor die Basis der heutigen Firma Waldland mit derzeit rund 800 Vertragsbauern."
Gibt es ein Ereignis, welches dem ganzen Unternhemen einen entscheidenden Schub gegeben hat?
"Ohne Zweifel war das Jahr 1989 richtungsweisend. Bis dahin hat man sehr stark auf den Mohnanbau gesetzt. Dann kam die Ostöffnung. Der Mohnpreis in der ehemaligen Tschechoslowakei war etwa ein Drittel von jenem bei uns. Damals wurde ein Jahr komplett mit dem Mohnanbau ausgesetzt. Diese Not hat uns veranlasst uns nach Alternativen umzusehen."
Ein Horrorszenario also mit Happy End?
"Sozusagen. Wir haben uns nach anderen Möglichkeiten umgesehen und sind in der Pharma-Industrie gelandet. Heute sind wir das größte und vielfältigste Unternehmen für Pharmarohstoffe in Europa. Wir bauen derzeit verstärkt Ginkgo an. Dieser wird gegen Alzheimer eingesetzt."
Sie haben aber auch noch Schnittlauch, Fisch und vieles mehr zu bieten.
"Ja, denn Vielfältigkeit heißt Krisensicherheit. Zum Thema Schnittlauch ist zu sagen, dass wir seit 2009 Schnittlauch anbauen und mittlerweile der zweitgrößte Trockenschnittlauchproduzent Europas sind. Viele haben uns aufgrund der klimatischen Verhältnisse von der Idee abgeraten. Im Nachhinein hat sich der Boden im Waldviertel als perfekt erwiesen. Unser Edelwels wird auf die ressourcenschonendste Möglichkeit produziert. Hier ist etwa Nordsee der Hauptabnehmer. Wir sind also absolut in Nischen tätig. Wahrscheinlich ein Grund, warum es uns überhaupt noch gibt."
Schlussendlich wurde der Schritt vom Mohn in eine andere Zukunft längst gesetzt?
"Ja, wobei der Mohn nach wie vor unser wichtigstes Produkt im Lebensmittelbereich ist. Wir liefern aktuell 2.000 Mohnstrudel pro Woche an diverse Supermarktketten. Unterm Strich kann man sagen, dass wir mittlerweile nicht nur mehr Rohstofflieferant sind, sondern von der Inkulturnahme über Züchtung bis hin zur Mechanisierung, Haltbarmachung, Veredelung und Laboranalysen alles machen."
Abschließend: Wo sehen Sie sich 2020?
"Ich sehe viele Möglichkeiten, dass die Geschäftsmodelle auch in Zukunft weiter blühen werden. Wir wollen den Bauern vor allem eine gute Infrastruktur anbieten, damit dieser nicht investieren muss."
Bernhard Schabauer

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