Wir sind Ottenschlag
"Man braucht bei uns kein Zweitauto"
Wer sich in Ottenschlag niederlässt, kann sich auf eine vollständig intakte Infrastruktur freuen.
OTTENSCHLAG. Bürgermeister Paul Kirchberger (ÖVP) steht der Marktgemeinde Ottenschlag seit der letzten Gemeinderatswahl im Jänner 2020 als Bürgermeister vor. Wir haben ihn im Rahmen der Reportage "Wir sind Ottenschlag" zum großen Interview getroffen.
BEZIRKSBLÄTTER:Wie ist die Zeit seit Ihrem Amtsantritt für Sie verlaufen?
PAUL KIRCHBERGER: "Zunächst war sie für mich vor allem zeitlich noch sehr fordernd, da ich noch bei der Straßenmeisterei angestellt war. Nun kann ich mich aber voll auf meine Tätigkeit als Bürgermeister konzentrieren."
Was ist aktuell die größte Herausforderung?
"Wir haben derzeit zum Glück das Luxusproblem, dass wir eine zusätzliche Kindergartengruppe benötigen. Daher sind Umbauten und Umstrukturierungen notwendig. Wir haben eine tolle Kooperationsvereinbarung mit unserer Nachbargemeinde Kirchschlag abgeschlossen, wo wir auch die Kindergartenkinder aus Kirchschlag nach Ottenschlag holen und umgekehrt die Volksschulkinder in die Nachbargemeinde geschickt werden."
Hier denkt man also vor allem lösungs- und zukunftsorientiert. Welches langfristige Ziel verfolgen Sie damit?
"Das langfristige Ziel muss sein, dass durch all diese Maßnahmen die jungen Leute in der Region so verankert werden, dass sie später auch ihren Lebensmittelpunkt in Ottenschlag belassen."
Wie hat sich die Bevölkerungssituation in Ottenschlag generell entwickelt?
"Wir haben derzeit sehr gute Jahrgänge. Der Babyboom hält seit einigen Jahren konstant an. Darüber sind wir sehr froh."
Was sind die Herausforderungen in der nächsten Zeit für Sie?
"Bauplätze schaffen! Hier sind wir wirklich sehr eingeengt. Und wir stoßen hier derzeit auch an unsere Grenzen. Gründe, die in zukünftiger Baulage gelegen sind, werden von den Besitzern derzeit leider nicht veräußert. Noch dazu gäbe es Interesse an Baugründen aus der Bevölkerung."
Wie sind Sie mit der wirtschaftlichen Entwicklung Ihrer Gemeinde zufrieden?
"Es gibt bei uns neben der schon besprochenen Infrastruktur auch viele Betriebe, auch mittlerer Größe. Zudem haben wir einige wirkliche Aushängeschilder – darüber sind wir auch sehr froh. Besonders hervorheben möchte ich aber den Selbstbedienungsgreißler mitten im Ort. Hier wurde wirklich etwas Großartiges geschaffen. Und auch Neubauten, wie etwa der Billa-Supermarkt, bringt uns wieder Arbeitsplätze in der Gemeinde. Man braucht also bei uns kein Zweitauto."
Der Wermutstropfen ist die Abwanderung der Landwirtschaftlichen Fachschule nach Edelhof und somit die bevorstehende Leere im Schloss?
"So ist es. Für uns als Gemeinde ist diese Entscheidung schwer zu verkraften. Und auch den weiteren Schloss-Plänen sehen wir gespannt entgegen. Das Land möchte das Schloss auf jeden Fall loswerden. Wir als Gemeinde können es uns aber nicht leisten."
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