Wegen Generalspark
Protestaktion in Allentsteiger Gemeinderatsitzung

Foto: privat

Freier Bericht von Felix Koller aus Allentsteig

ALLENTSTEIG. Zu einer Protestaktion der Bürger kam es am 14.12. in der Gemeinderatsitzung in Allentsteig. Grund dafür war der Tagesordnungspunkt über einen Ankauf der Fläche ‚Generalspark‘ zum Zwecke der Baulanderweiterung.
Der 8 ha große Generalspark, der einen Mischwald, Wiesenflächen und einen Teich umfasst und sich inmitten der ensemblegeschützten ‚Offizierssiedlung‘ befindet, wird nämlich vom Bundesheer für rund eine halbe Millionen Euro veräußert. Die im Raum stehende Verbauung des Generalsparks sorgt schon seit längerem bei der Bevölkerung für großen Unmut, hat dieser doch eine Erholungsfunktion für die Anrainer. Zusätzlich haben zwei unabhängige Gutachten vom Land NÖ und des Bundesheeres diesen Sommer auf den Wiesen des Parks eine streng geschützte Schmetterlingsart (den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling) bestätigt. Naturschutzgesetze verbieten eine Zerstörung des Lebensraumes dieser Art.
Um ihr Unverständnis über das geplante Projekt kundzutun, taten sich über 30 Allentsteiger Bürger zusammen und setzten sich demonstrativ mit Plakaten und mit Parolen bedruckten T-Shirts in die Gemeinderatsitzung. Vertreten waren dabei alle Bevölkerungsschichten, von jung bis alt, von direkten Anrainern bis nicht direkt Betroffenen.

"Aussprache mit Bürgermeister"

Als es zum Punkt ‚Grundstücksangelegenheit Generalspark‘ kam, erklärte Bürgermeister Jürgen Koppensteiner, dass es ohne Veränderung keine Entwicklung gäbe. Er stellte infrage, ob die Gegner des Projektes ‚Generalspark‘ wirklich für Klima- und Naturschutz einträten, oder ob nicht Anrainerinteressen dahinter stünden. Nach Jahrzehnten des Bevölkerungsschwunds könne Allentsteig erstmals ein plus von drei Einwohnern verzeichnen. Ebenso gäbe es einen Zuwachs an Kindergartenkindern. Dies könnte man unter anderem auf die vielen Häuslbauer der letzten Jahre in Allentsteig zurückführen. In seiner Amtszeit würde es jedenfalls noch nicht zur Verbauung des Generalsparks kommen, verspricht der Bürgermeister.
Gemeinderat Alois Kainz, der die Aktion der Bürger unterstützt, wies darauf hin, dass das Gutachten über den Verkaufswert das Naturschutzgutachten noch nicht beinhält.
Durch einen Antrag des Gemeinderats Walter Eberl, der das Anliegen der Anwesenden ebenfalls unterstützt, bekam eine von Ihnen - Renate Koller - Zeit für eine kurze Rede. In dieser bekräftigte sie nochmals ausdrücklich die Relevanz des greifenden Naturschutzgesetzes, das defacto einem Bauverbot gleichkomme und keine Auslegungssache sei. Neben der genannten Schmetterlingsart befänden sich weitere wertvolle Tier- und Pflanzenarten im Generalspark, zum Beispiel die vom Aussterben bedrohte Wasserpflanze namens Krebsschere. Sie verfiel ins Schwärmen über die Schönheit und Diversität des Parkes, der ein Privileg für die Stadt sei. Deswegen beruhige es sie keineswegs, dass eine Verbauung nicht sofort durchgeführt würde.

Altbestand statt Neubauten nutzen

Ganz allgemein gefiele ihr nicht, wie in Allentsteig mit der Natur umgegangen wird, und verwies nebenbei auch auf die geplante Umwidmung des Ahornwaldes in der Preuschenstraße. Durch falsche Baupolitik verkomme Allentsteigs Innenstadt immer mehr, da sich Außensiedlungen um einen leeren Ortskern sammeln. Es könne nicht sein, dass in einer Stadt, dessen Bevölkerung sich in den letzten Jahrzehnten fast halbiert hat, nicht genügend bestehender Wohnraum vorhanden ist. Aufgrund der bestehenden Altersstruktur würden zudem in den kommenden Jahren ohnehin viele Wohnplätze für die nachkommende Generation nutzbar, konterte Renate dem Argument des Bürgermeisters, dass Bevölkerungswachstum nur durch Neubau möglich wäre. Hingegen wäre genügend Grün in der Stadt vor allem auch für jüngere Generationen attraktiv. Andere Städte hätten dies bereits erkannt und setzten Maßnahmen gegen den Flächenfraß und für eine Begrünung der Stadt, was insbesondere in Zeiten des Klimawandels wichtig sei. Aufgrund der noch vorhandenen Grünflächen hätte Allentsteig die Chance, mit einem vernünftigen Stadtentwicklungskonzept bei dieser Entwicklung vorn dabei zu sein.
In der darauffolgenden Abstimmung wurde dem Stellen eines Kaufangebotes an das Bundesheer zugestimmt.
Die an der Aktion beteiligten Bürger waren sich einig, dass sie sich weiter aktiv für den Erhalt des Generalsparkes einsetzen werden.

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