Redlberger hat's erfunden
Erfinder aus der Gemeinde Kirchschlag revolutionierte die Befestigungsart für Verkehrsleitwände.
KIRCHSCHLAG. Sie konstruieren Fahrradsitze für Flugzeuge oder einen Babystrampler mit Wischmopp-Funktion: Die Liste der kuriosen Erfindungen beim Europäischen Patentamt ist lang. Doch wer steckt hinter all den unnützen, genialen und irrwitzigen Ideen? Wir haben den innovativsten Erfinder des Bezirks gesucht und gefunden.
Das Patent mit der Nummer AT405852(B), zugelassen am 27. Dezember 1999, hat die Verkehrssicherheit in ganz Europa schlagartig erhöht.
Die MABA Fertigteilindustrie GmbH mit Sitz in Wöllersdorf in Niederösterreich ist der Inhaber des Patentes. Ausgearbeitet wurde es von Alfred Redlberger aus Scheib in der Gemeinde Kirchschlag im Bezirk Zwettl. Was hat er nun genau erarbeitet? Die Erfindung betrifft eine Leitwand für Verkehrswege aus stirnseitig miteinander verbundenen Wandelementen.
Ausgeklügeltes System
Solche sieht man in Baustellenbereichen, um etwa ein sicheres Fahren und Umleiten auf die Gegenfahrbahn zu gewährleisten. Aber auch auf Schnellstraßen und Autobahnen mit früheren Unfallhäufungsbereichen wurden diese Betonleitwände im letzen Jahrzehnt installiert. Die Herausforderung damals war die Verbindung der Betonteile zu perfektionieren. Redlberger hat dafür im Rahmen seiner Tätigkeit bei MABA ein ausgeklügeltes System entwickelt. Dieses wurde neben Österreich auch für Tschechien, Deutschland, Frankreich, Ungarn und die Slowakei als Patent angemeldet.
Seitdem werden die von der niederösterreichischen Firma entworfenen Betonleitwände in ganz Europa verbaut und retten jeden Tag Menschenleben.
Alfred Redlbergers Patentliste ist jedoch bereits länger: "Acht Patente von mir finden in der Praxis in verschiedenen Bereichen der Bauwirtschaft Anwendung", so der Erfinder im Bezirksblätter-Gespräch. Der mittlerweile pensionierte Tüftler bezeichnet seine Arbeit selbst als spezielle Nischentätigkeit.
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