Der Steuerfahnder deckte auf
Laienspieler des Bildungs- und Heimatwerkes Großgöttfritz sorgten mit „Der Steuerfahnder“ für heitere Stunden.
FRANKENREITH (ms). In Bad Frankenreith herrscht große Unruhe. Wie ein Lauffeuer hat sich die Nachricht verbreitet, ein Steuerfahnder sei auf dem Weg in den Kurort. Zur gleichen Zeit logiert ein junger Mann im Goldenen Hirschen, der bisher noch keine Rechnung bezahlt hat. Schnell verbreitet sich das Gerücht, er sei der gefürchtete Finanzler. Der verzweifelte Feriengast Wolfgang Amadeus Nedoschil (Andreas Wagesreither/Mario Ecker) hat aber nur eines im Sinn: Die Heirat mit einer betuchten Dame, die er hier zu finden hofft. Um die Bürgermeisterin (Gerlinde Gutmann/Hermine Kurz) scharen sich der Finanzamtsleiter (Werner Schiller/Manfred Hinterndorfer), der Kurarzt (Karl Rauch/Christian Schrammel), der Sportlehrer (Josef Pöll/Dominik Ecker), eine Senatorenwitwe (Maria Goldnagl/Edith Schindl) und allen voran die resolute Pensionswirtin Gunda (Christa Traxler/Regina Kolm) samt Aushilfskraft (Monika Rauch/Simone Weißensteiner) und Oberkellner (Gerhard Rehrl/Marina Koppensteiner). Alle sind nervös, schließlich hat jeder von ihnen Dreck am Stecken. Sie lassen sich schmieren und bestechen und zahlen ihre Steuern nicht: der Ort steckt tief in Korruption, Freunderlwirtschaft und Amtsmissbrauch. Das „Inkognito“ lässt ihnen keine Ruhe und so beschließen die Honoratioren des Ortes den Steuerfahnder zu hofieren, um so die Bedrohung abzuwenden – bis der echte Steuerfahnder auftaucht …
Die überaus gut besuchten acht Vorstellungen im Gasthaus Schrammel zeigten eine beachtliche Leistung der Darsteller (jede Rolle wurde doppelt besetzt) und eine einfühlsame, sehr humorvolle Umsetzung des Stückes unter der Regie von Hans Jeitler. Souffleusen: Maria Lamberg und Brigitte Jeitler/Regina Weißensteiner und Bianca Müllner. Technik: Wolfgang Wernhart und Hermine Wernhart. Maske: Daniela Brunner und Nicole Schremser. Gesamtleitung: Obfrau Martina Lamberg.
Nachgeschenkt
Die Wirklichkeit ist schlimmer
Der Niederösterreicher Fritz Schindlecker nahm sich die Motive von "Der Revisor" von Nikolai Gogol – eines der meist gespielten Stücke - zur Vorlage für seine Komödie "Der Steuerfahnder". Unter der Regie von Hans Jeitler wurde die Korruptions- und Verwechslungsgeschichte von den Theaterspielern des BHW Großgöttfritz perfekt umgesetzt. Und: Es gibt keine Minute, in der man sich nicht an Vorfälle der unmittelbaren Gegenwart erinnert sehen würde.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.