Liebesgeschichten mit Happy End
Schauspielerische Glanzleistungen: Viel umjubelte Premiere von Nestroys „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ im Theater am Schönbach
SCHÖNBACH (ms). Adel gegen Bürgertum, Reich gegen Arm. „Wer nichts hat, gilt nix“, lernt man vom Diener Nebel. In die Nestroy-Rolle des Hochstaplers und Möchtegern-Heiratsschwindlers schlüpfte Werner Vogl, ein Schauspiel-Talent erster Güte. Wenn Obmann Jürgen Mayerhofer in der Partie des Marchese Vincelle auf Italienisch flucht oder Alfred Kaltenberger versucht, als nobler Herr von Fett zu glänzen, wird das Zwerchfell bis aufs Äußerste strapaziert. Johann Hofbauer, Bernhard Bauer, Joachim Wagner, Engelbert Stöger, Sonja Mayerhofer-Wagner, Michaela Moser, Christina Vogl-Jank, Manuela Sturmlechner, Cornelia Kaltenberger - alle haben ihre komischen Szenen.
Am Theater am Schönbach sorgte Alfred Kaltenbergers Inszenierung der Posse „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ Samstagabend für ein tobendes Publikum. Von Beginn an gelang es dem professionellen und hoch motivieren Ensemble, seine Gäste in die Nestroy’sche Welt der Irrungen und Wirrungen rund um drei Paare, von denen zwei (die ehrlichen!) letztlich trotz aller Widerstände den Bund fürs Leben schließen, zu entführen. Mit viel Witz, fantastischen Regieeinfällen und schauspielerischen Glanzleistungen erlebte das Publikum im Gasthaus von Petra und Karl Hofbauer einen höchst amüsanten Theaterabend. Dafür sorgten auch Gregor Brunner, Andreas Hammerl, Theresa Rauch, Patrick Mayerhofer, Martin Kaltenberger, Herma Vogl, Alois Bauer, Elfriede Mayerhofer, Johann Mayerhofer und Engelbert Stöger hinter den Kulissen sowie Philipp Rampetsreiter am Vibraphon. Der Reinerlös der Premiere wurde wie üblich gespendet.
Wer bei der Premiere nicht dabei sein konnte, hat noch an folgenden Terminen die Möglichkeit dazu: am 18. Und 25. November um 20 Uhr, am 26. November um 15 Uhr und am 2. Dezember 2017 um 20 Uhr. Karten gibt es unter 0664/8626860 und im Kaufhaus von Sabine Bauer in Schöbach.
Kommentar
Liebesg’schichten … aber aus vergangenen Zeiten
Zugegeben, der Titel kann einen schon mal kurz in die Irre führen: „Liebesg’schichten und Heiratssachen“ verbindet man doch seit Jahren mit der gleichnamigen TV-Heiratsvermittlungs-Sendung von Elisabeth T. Spira. Dabei hat schon Johann Nepomuk Nestroy im Jahr 1843 genau gewusst, wie man Paare bühnenwirksam verkuppelt. Seine Meisterposse „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ feierte am Samstag im Theater am Schönbach eine gelungene Premiere vor etwa 200 Besuchern, die am Ende minutenlang lautstark applaudierten und vor Begeisterung tobten. Schon das Intro, eine selbst verfasste Einsame-Herzen Liebesg‘schichten-Persiflage, war der perfekte Einstieg in das Nestroy-Stück. Ein fantastischer Regieeinfall!
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