SPÖ: Struktur des Waldviertels ist für Verknüpfung von Schule und Lehre ideal
WALDVIERTEL. „Besser spät als nie“, so kommentiert der SPÖ-Spitzenkandidat für das Waldviertel bei der Nationalratswahl, Ing. Maurice Androsch, das präsentierte Waldviertler Bildungskonzept für Handelsakademien. Zwar freut es Androsch, dass Landeshauptfrau Mikl-Leitner offenbar vor dem Hintergrund der bevorstehenden Wahlgänge in Bund und Land einer langjährigen Forderung der SPÖ nachkomme, dennoch weise die Konzeption inhaltlich deutliche Schwächen auf. „Die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft sowie die Kooperation zwischen den einzelnen Standorten ist ausdrücklich zu begrüßen. Allerdings zielt die Schwerpunktsetzung in den wirtschaftlichen Bildungseinrichtungen ausnahmslos auf Schulabgänger mit Matura ab. Jene, die diesen Weg nicht gehen wollen oder können, bleiben beim vorgestellten Konzept auf der Strecke“, übt Androsch Kritik.
Werkraumschule
Gemeinsam mit Bildungsministerin Sonja Hammerschmied habe er deswegen schon vor einigen Wochen das sehr erfolgreiche Ausbildungsmodell „Werkraumschule“ aus dem Bregenzer Wald präsentiert, das sowohl kaufmännische als auch handwerkliche Begabungen fördere, so Androsch: „Das zukunftsträchtige Modell der Werkraumschule wertet das Image der Handelsschule, aber auch der Handwerksberufe auf. Die neuen Wege, die dabei durch die gute Ausbildung eingeschlagen werden, stellen überdies sicher, dass die Jugend in der Region gehalten werden kann.“
Für Bundesministerin Hammerschmied liegen dem Schulmodell aus dem vorarlbergischen Bezau genau jene innovativen Ideen zugrunde, die ein modernes Bildungssystem kennzeichnet. Insbesondere die enge Kooperation zwischen Schule und regionalen Betrieben sei vorbildhaft, meint Hammerschmied. „Der fließende Übergang von der Schule in die Lehre sowie die intensive Begleitung der Schülerinnen und Schüler in ihrer ganzen Ausbildungszeit bereitet sie optimal für ihre späteren beruflichen Aufgaben vor“, so Hammerschmid.
In der Werkraumschule kann man sich für die Wahl des Berufs Zeit lassen. In der ersten Klasse geht es um die Grundorientierung, in welche Richtung die Schüler gehen wollen. Im zweiten Jahr entscheiden sich die Jugendlichen für ein Handwerk. Praxiswochen während des Schuljahres und ein Praktikum im Sommer in einem Betrieb vertiefen die Inhalte. Mit Unterstützung durch einen Ausbildungscoach wird im dritten Jahr ein passender Betrieb gesucht, nach dem Abschluss der Handelsschule beginnt das Lehrverhältnis. Es folgen zwei Lehrjahre im Betrieb, die duale Ausbildung wird beibehalten. Die Lehrabschluss- und die Unternehmerprüfung beenden das fünfte und letzte Jahr.
Schule und Lehre
„Gerade für die Struktur des Waldviertels ist die Verknüpfung von Schule und Lehre ideal. Durch die Kombination schulisch-kaufmännischer Kenntnisse und praktisch-handwerklicher Fertigkeiten haben die Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen. Darüber hinaus wird durch top ausgebildete Fachkräfte die Qualität unserer Betriebe gestärkt, die das Waldviertel zu einem wichtigen Know-how-Standort machen“, so Androsch abschließend.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.