Hilfestellung zur Selbsthilfe

Jeden zweiten und vierten Freitag im Monat treffen sich Menschen mit der Diagnose MS (Multiple Sklerose, nähere Erklärung siehe unten) im Vital Cafe in Bruck. Ziel der Treffen, die der Verein "MS-Selbsthilfegruppe Bruck-Mürzzuschlag" organisiert, ist es, Betroffenen eine Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch zu bieten, Hilfestellung bei diversen Anträgen zu leisten oder auch einfach nur ebenso betroffene Gesprächspartner zu finden. Jetzt will sich der Verein rund um Gründer und Obmann Gernot Loidl anlässlich des Welt-MS-Tages aber auch der Bevölkerung präsentieren: "Am 27. Mai werden wir am Brucker Hauptplatz in der Zeit von etwa 11 bis 16 Uhr unter dem Motto 'Barrierefreiheit' mit einem Info-Stand vertreten sein. Wir wollen - gegen freiwillige Spenden - auch ausschenken und natürlich unseren Verein und natürlich auch die Erkrankung damit bekannter machen", erklärt Loidl.

MS als "Lebenspartner"
Seit eineinhalb Jahren gibt es den Verein nun schon. "Wir haben derzeit 36 Mitglieder und unser Motto ist 'Lerne mit MS als neuen Partner leben'. Gerade am Anfang, wenn man die Diagnose MS bekommt, ist der richtige Umgang damit schwierig. Es gibt sehr viele verschieden Formen und Typen der Erkrankung und man muss sich selbst und seinen Körper sehr genau beobachten lernen. Daher ist es auch speziell zu Beginn sehr wichtig, sich zu überwinden und psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen", so Loidl.
Finanziert wird der Verein derzeit durch die Mitgliedsbeiträge, man ist aber auch auf der Suche nach Sponsoren und Patenschaften. Fachlich unterstützt wird der Verein von Primar Michael Feichtinger (Abteilung für Neurologie im LKH in Bruck), der auch eine eigene MS-Ambulanz betreibt und Gerald Pierer (Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie Psychotherapeut). Vom ISGS Bruck werden die Räumlichkeiten für die Gruppentreffen zur Verfügung gestellt. Nähere Infos zur Selbsthilfegruppe finden Sie im internet unter www.ms-selbsthilfe.at.

Die Fakten

Multiple Sklerose (MS) ist eine nicht-infektiöse entzündliche Erkrankung des Gehirns, die in Schüben auftritt, und sehr vielschichtige Symptome zeigt: "Das können Sehstörungen sein oder auch neurologische Ausfälle, wie Halbseitenschwäche, Koordinationsschwierigkeiten, sprachliche Ausfälle, usw. Da durch die Entzündung die Isolierschicht der betroffenen Nerven zerstört wird, hängen die Symptome von den betroffenen Stellen im Gehirn ab", erklärt Neurologie-Primar Michael Feichtinger.
Betroffen sind Frauen häufiger als Männer, typischwerweise tritt die Erkrankung im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auf. Die Ursache ist bislang unklar, man vermutet aber ein Zusammenspiel zwischen genetischen Faktoren und Einflüssen aus der jeweiligen Umwelt. Die Erkrankung ist mit entsprechenden Medikamenten gut behandelbar, derzeit aber nicht heilbar. Schätzungen zufolge gibt es im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag rund 150 Betroffene.