Woher kommst du, Nachbar, und wie geht es dir?

Jeder möchte ein Portrait von sich aus Farouqs Hand.
6Bilder
  • Jeder möchte ein Portrait von sich aus Farouqs Hand.
  • hochgeladen von Claudia Riegler

Das Pius-Institut der Kreuzschwestern in Bruck an der Mur setzte sich im Herbst letzten Jahres mit seinen KlientInnen mit dem Thema Diskriminierung, Politik und Asylgesetze auseinander. Sie erhielten viele Informationen darüber und konnten auch an einer Diskussion mit diversen Parteien teilnehmen. Kurze Zeit später wurde in der ehemaligen BAKIP ein Notquartier für Asylwerber, die zu 80 Prozent aus Syrien, aber auch aus Somalia und Afghanistan stammen, eröffnet.
Da das Thema Asyl bei den KlientInnen des Pius-Instituts noch nicht abgeschlossen war, und sie nun ja Nachbarn waren, wurden bereits im Dezember erste Kontakte geknüpft. Man wollte erst nur helfen, doch es stellte sich heraus, dass Materielles, wie Kleidung und Geschirr, reichlich vorhanden war.

Ein Gewinn auf beiden Seiten
Die Bewohner waren höflich, freundlich und zeigten großes Interesse. Gespräche ließen erkennen, dass es an Lernunterlagen, aber auch an sozialen Kontakten mangelte. Übungsmaterial wurde schnellstens besorgt und für "Soziales" nahm man sich einfach Zeit. Es kam zu sehr berührenden Gesprächen, die oft auch ganz persönliche Geschichten der Asylwerber offenbarten. Man kann von einer Win-win-Situation sprechen. Die Asylwerber fanden Zuwendung, Ansprache und Abwechslung, die KlientInnen des Pius-Instituts lernten nun auch die Praxis bezüglich Asyl und die damit oft verbundene Problematik kennen. Beim zweiten Treffen fand man sich beim Eisernen Brunnen zu einer Stadtführung, organisiert von Irmengard Kainz, Leiterin des Brucker Stadtmuseums, ein. Anschließend wurde im Café Aktiv gemeinsam mit der Band Mundwerk musiziert, wobei zwei Bewohner des Notquartiers auch zwei eigene Songs zum Besten gaben.

Bilder zur Erinnerung
Eine letzte Zusammenkunft, in Form einer Malwerkstatt, fand kürzlich im Pius-Institut statt, bei der der Syrer Muhammad Farouq, Universitätsprofessor für Kunst, viele Portrait-Zeichnungen mit geschickter Hand anfertigte, die bei den KlientInnen großen Anklang fanden. Aber auch sie selbst betätigten sich aktiv am Malen und Zeichnen. Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen sah man bereits dem nahenden Abschied entgegen, denn in absehbarer Zeit wird das Notquartier geschlossen und die Asylwerber anderswo untergebracht. Aber sie nehmen, dank Eigeninitiative des Pius-Instituts, die Erinnerung an ein Stück Österreich mit, wo man ihnen freundlich die Hand entgegenstreckte.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Gemeinde Kapfenberg wird feierlich zur Stadt erhoben, April 1924. | Foto: Pachleitner/Archiv Stadt Kapfenberg
3

Kapfenberg Spezial: 100 Jahre Stadt Kapfenberg
Kapfenberg wird feierlich zur Stadt erhoben

Die Stadt Kapfenberg feiert heuer ihren 100. Geburtstag. Exakt am 13. April 1924 wurde die Marktgemeinde Kapfenberg zur Stadt erhoben. KAPFENBERG. "Mit Erlass des österreichischen Bundeskanzleramtes vom 4. März 1924, Zahl 43.841/8, wurde die Marktgemeinde Kapfenberg unter Einbeziehung de Ortschaften Diemlach, St. Martin, Siebenbrünn und Winkel zur Stadt erhoben. Aus diesem Anlass wurde am 13. April 1924 eine Festsitzung des Gemeinderates abgehalten, zu welcher Vertreter der Landesregierung, der...

  • Stmk
  • Bruck an der Mur
  • Angelika Kern

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.