Rambockbande ausgeforscht

Ein Teil der erbeuteten Ware konnte sichergestellt werden. | Foto: LPD NÖ
  • Ein Teil der erbeuteten Ware konnte sichergestellt werden.
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Seit Oktober 2015 verübten vorerst unbekannte Täter in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und Steiermark vermehrt Blitz-Einbruchsdiebstähle in Filialen der Firma Hartlauer, wobei die Täter vor den Tatausführungen Fahrzeuge der verschiedensten Marken stahlen und mit diesen Fahrzeugen die Eingangsbereiche der Geschäfte zertrümmerten. Danach drangen die Täter in die Filialen ein, stahlen hochpreisige elektronische Geräte (Digitalkameras, Laptops, Handys, etc.) im 5-stelligen Eurobereich je Tathandlung und konnten unerkannt flüchteten.

Die Ermittlungen wurden in weiterer Folge von Bediensteten des Landeskriminal-amtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, übernommen und koordiniert. Im Zuge der Auswertung sämtlicher Ermittlungsergebnisse und Erkenntnisse konzentrierten sich die laufenden Ermittlungen gegen eine rumänische Tätergruppierung.

Die eingeleiteten intensiven Fahndungs- und Observationsmaßnahmen, gemeinsam mit Beamten der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität und Bediensteten des Bundeskriminalamtes, führten schließlich am 18. April 2016, in den frühen Morgenstunden, zum Fahndungserfolg. Im Zuge der laufenden Intensivfahndung und Observationen konnten vier Täter im Alter von 31, 34, 41 und 42 Jahren nach einem kurz zuvor verübten Blitz-Einbruchsdiebstahl in die Hartlauer Filiale Wr. Neustadt, mit Unterstützung von Beamten der Autobahnpolizeiinspektion Schwechat, auf der S1, Fahrtrichtung A4, im ASFINAG Straßentunnel „Rannersdorf“, festgenommen werden.

Das erbeutete Diebesgut (Digitalkameras, Objektive und Mobiltelefone) und das von den Tätern benützte, am 13. April 2016 in Nestelbach bei Graz gestohlene Fahrzeug konnte sichergestellt werden.
Von den Beschuldigten und von zwei weiteren ausgeforschten Mittätern wurden in verschiedenen personellen Zusammensetzungen von Oktober 2015 bis 18. April 2016, folgende Blitz-Einbruchsdiebstähle (Blitz-ED) begangen:

• Nachts zum 01.10.2015 – Blitz-ED in den Hartlauer in 3300 Amstetten, Bezirk Amstetten, NÖ
• Nachts zum 28.10.2015 – versuchter Blitz-ED in die Hartlauer Filiale in 3335 Weyer/ Enns, Bezirk Steyr Land, OÖ
• Nachts zum 29.10.2015 – Blitz-ED in das Elektrogeschäft Puntigam in 8650 Kindberg, Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, Stmk
• Nachts zum 06.12.2015 – Blitz-ED in die Hartlauer Filiale in 2700 Wiener Neustadt, Bezirk Wiener Neustadt, NÖ
• Nachts zum 11.01.2016 – Blitz-ED in die Hartlauer Filiale in 3300 Amstetten, Bezirk Amstetten, NÖ
• Nachts zum 22.03.2016 - Blitz-ED in die Hartlauer Filiale in 3335 Weyer/ Enns, Bezirk Steyr Land, OÖ
• Nachts zum 18.04.2016 – Blitz-ED in die Hartlauer Filiale in 2700 Wiener Neustadt, Bezirk Wiener Neustadt, NÖ

Zu den Einbrüchen in Hartlauer Filialen wird angeführt, dass die Beschuldigten vor ihren geplanten Straftaten Fahrzeuge verschiedenster Marken stahlen, mit diesen gestohlenen Fahrzeugen die Eingangsportale der Geschäfte zertrümmerten (Rambockmethode), so in das Innere der Filialen gelangten, mit verschiedenen Werkzeugen die Vitrinen demolierten und danach die hochpreisigen Geräte stahlen. Anschließend fuhren sie mit den erbeuteten Fahrzeugen im Frühverkehr Richtung ungarische Grenze und weiter nach Rumänien. Die gestohlenen Fahrzeuge ließen sie kurz nach der österreichischen Grenze auf ungarischem Staatsgebiet zurück.

Zum derzeitigen Ermittlungsstand können den vorangeführten Beschuldigten und weitere Mitttätern weitere Firmen- und Geschäftseinbrüche, Wohnhauseinbrüche, Fahrzeug- und Treibstoffdiebstähle in den Bundesländern NÖ, OÖ und Stmk nachgewiesen werden. Den gestohlenen Treibstoff verwendeten sie für ihre Fahrzeuge während ihres Aufenthaltes in Österreich und für die Flucht nach Rumänien. Die gestohlenen Werkzeuge verwendeten sie zum Zertrümmern der Glasvitrinen in den Hartlauer Filialen.

Zwei weitere Mittäter dieser Gruppierung konnten bereits ausgeforscht werden. Gegen diese Beschuldigten werden bei der Staatsanwaltschaft Leoben entsprechende europäische Haftbefehle beantragt.

Der Gesamtschaden dieser Einbruchsserie beträgt ca. 500.000 Euro. Aufgrund der professionellen Vorgangsweise der Beschuldigten bei den jeweiligen Tatausführungen kann von hoher krimineller Energie ausgegangen werden.
Die vier festgenommenen Beschuldigten wurden über Auftrag der Staatsanwaltschaft Leoben in die Justizanstalt Leoben eingeliefert.

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