Regine Lepuschitz brillierte im Stainzer Dachbodentheater

Aus der Königstochter wurde eine einfache Priesterin
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  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Mit „Kassandra. Ein Stück. Licht“ machten die Schauspieler von "Theater im Fluss" die Trilogie der Aufarbeitung starker Frauenpersönlichkeiten vollständig. Kassandra, die Tochter von König Priamos, wurde von Gott Apoll begehrt und von ihm mit der Gabe der Weissagung beschenkt. Sie wollte allerdings nichts von ihm wissen, worauf er sie und ihre Nachkommenschaft verfluchte. Mit der Auswirkung, dass Kassandra nicht für voll genommen wurde. Mehr noch: Seit damals gelten Prophezeiungen mit negativem Inhalt als Kassandra-Rufe.
Im Stück war es Regine Lepuschitz, die dem Scheitern der griechischen Königstochter brillant ihre Ausdruckskraft verlieh. „Ich seh‘ etwas, was du nicht siehst“, spielten Co-Regisseur Christian Ruck und Lichtdesigner Stefan Wild mit der Schauspielerin einleitend das bekannte Gesellschaftsspiel. Um in das „Rot“, „Weiß“ und „Grün“ die Daten von Kriegen, Attentaten und Naturkatastrophen einzuflechten. Und, um den Frauen im Kampf um die Gerechtigkeit den Rücken zu stärken.
Kassandra hätte dieser Aufmunterung auch notwendig bedurft. „Ich brauche keine Götter“, gab sie sich eingangs kampflustig. Mehr und mehr wurde ihr aber bewusst, dass sie als Priesterin trotz ihrer Fähigkeit, die Zukunft zu erkennen, nicht angenommen wurde. „Durchschaust du die Intrige nicht?“, fragte sie in einer Szene ihre Schwester Polixea, die blindlings auf Achills Liebe setzte. „Man versteht mich nicht“, schwand ihr Selbstvertrauen immer mehr. „Ich sehe die Bedeutung hinter den Dingen“, sah sie schließlich auch ihren letzten Sonnenaufgang und ihr Ende kommen.

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