Wenig steirisch beim Steirer
Leserbrief
WIES. In der Ballsaison heißt es wieder auf zahlreichen Bällen „Tracht ist Pflicht“ - das steirische Lebensgefühl ist voll in Mode und die Tracht gehört einfach dazu.
Doch gerade beim „Steirergwandl“ wird gemogelt, was das Zeug hält. Denn was die Wenigsten wissen: Kaum ein Steireranzug wird heute tatsächlich noch in der Steiermark gefertigt.
Die Billiglohnländer haben preislich gesehen die Nase vorne. Und so kommt es schon vor, dass der Steirer eigentlich aus Ungarn oder aus noch weiter östlichen Ländern kommt. Leider wird vom Konsumenten kaum hinterfragt, wo das Kleidungsstück tatsächlich herkommt.
Dabei sollte uns allen bewusst sein, dass allein durch den Kauf von in Österreich produzierten Produkten heimische Arbeitsplätze gesichert werden. Weiters fließen pro Stopper-Hose 10 Euro und pro Stopper- Steireranzug 50 Euro in die Pensionskasse. Viel mehr Kleidung könnte in unserem Land produziert werden, stattdessen stirbt der Schneiderberuf immer mehr aus.
Nein, mit den Billiglohnländern können wir nicht mithalten, doch wir sollten uns wirklich die Frage stellen, ob es uns nicht allen besser gehen würde, wenn wir uns wieder auf die eigenen Stärken besinnen. Sicher würde die Kleidung dann wieder den einen oder anderen Euro mehr kosten. Jedoch könnten wir heute noch so viele Hosen wie vor 20 Jahren kaufen, dann würden zusätzlich fünf bis sechs Näherinnen bei uns eine Anstellung finden. Damit wären heimische Arbeitsplätze gesichert und die Pensions- und Krankenkassen könnten sich über Mehreinnahmen freuen und Arbeitslosengeld könnte gespart werden.
Heinrich Stopper
Firma Stopper, Wies
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