Buchtipp der WOCHE: Von den Ärmsten wissen wir nichts…

„Die im Dunkeln sieht man nicht“, heißt es in Brechts berühmter Moritat von Mackie Messer. Man will sie auch oft gar nicht sehen, wendet nur allzu schnell den Blick ab – man „sieht die im Lichte“...
Dieses Buch blickt jedoch genau hin. Es erzählt von der Not der Menschen in der Steiermark. In detaillierten Einzelstudien berichtet es von Hunger, Krankheit und Tod und den Maßnahmen, die dagegen ergriffen werden. Armut, so zeigen sie, hat es in der Steiermark immer gegeben, die vielfältigen Ursachen dafür sind über die Jahrhunderte konstant geblieben.
Es sind kollektive Ereignisse wie Kriege, Naturkatastrophen und Hunger, die alle Mitglieder einer Gesellschaft in fast gleichem Ausmaß heimsuchen können. Und es sind individuelle Ereignisse, die den Einzelnen schicksalhaft treffen: Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alter.
Die Geschichte der Armut ist auch die Geschichte des Versuchs, sie zu bewältigen – durch Verdrängen, Kriminalisieren oder Marginalisieren, andererseits durch Almosen, mit Werken der Barmherzigkeit, mit staatlichen Mitteln und Verordnungen.
Quer durch alle Zeiten und Schichten aber hat ein Satz des Armutsforschers und Philosophen Clemens Sedmak Gültigkeit: „Menschen, die von Armut betroffen sind, sind in erster Linie Menschen.“
Denn es ist der Umgang mit Armut, an dem die Gesellschaft gemessen wird.
Mit Beiträgen von:
Norbert Allmer | Meinhard Brunner | Walter Brunner | Elke Hammer-Luza | Elfriede Huber-Reismann | Martin Moll | Christof Müller | Leopold Neuhold | Alois Ruhri | Carlos Watzka | Alfred Stefan Weiss
Styria regional ISBN: 978-3-7012-0210-2, Seiten: 352, Einband: Hardcover mit SU
Format: 17 x 24cm,€ 29,90
Erhältlich in allen Buchhandlungen und versandkostenfrei in Österreich und Deutschland auf www.styriabooks.at

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