Wirtschaft

Auf der Überholspur: Frauen als Unternehmerinnen

44,2 Prozent der steirischen Firmengründungen wurden im Vorjahr von Frauen getätigt, das entspricht einem Plus von fast 20 Prozent innerhalb von nur fünf Jahren. Damit wird bereits mehr als jedes dritte Unternehmen hierzulande von einer Frau geleitet. „Dieser Schritt in die Selbstständigkeit ist auch der beste Weg zu mehr Gleichstellung“, sind sich WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk, Waltraud Postl, Bezirksvorsitzende Fürstenfeld und Christine Mathä, Bezirksvorsitzende Hartberg von „Frau in der Wirtschaft (FiW)“, einig. Anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentages machen sie sich für eine Beseitigung von Karriere-Stolpersteinen stark. Diese orten Herk, Postl und Mathä für selbständige Frauen vor allem in fehlenden Kinderbetreuungsplätzen und in der nach wie vor mangelnden Flexibilität in Sachen Arbeitszeit.
Die Zahl der Unternehmerinnen wächst und wächst: Lag der weibliche Anteil bei den Unternehmensgründungen vor fünf Jahren noch bei 37,7 Prozent (exklusive Personen- betreuer; mit Personenbetreuer: 54,3 Prozent), so sind es heute stolze 44,2 Prozent (exklusive Personenbetreuer; mit Personenbetreuer: 65,4 Prozent). „Damit ist der Anteil der Unternehmerinnen in der Steiermark im Vergleichszeitraum von 28,5 auf 34,6 Prozent gestiegen, exakt 22.859 steirische Unternehmen sind bereits in weiblicher Hand. Eine tolle Entwicklung, die zeigt, dass Unternehmerinnen in der Wirtschaft auf der Überholspur sind. Man kann diesbezüglich nicht oft genug betonen, was Frauen leisten: Sie sind top ausgebildet, stehen fest im Erwerbsleben und meistern oft den leider noch immer viel zu schwierigen Spagat zwischen Job und Familie“, betont WKO Steiermark Präsident Josef Herk. Nach Branchen geordnet sind es vor allem die Gewerblichen Dienstleister sowie die Gastronomie, der Bereich Fußpfleger/Kosmetik, Direktvertrieb und Friseure, die einen hohen Frauenanteil aufweisen.
Hauptmotive für den Schritt in die Selbstständigkeit sind bei Frauen einer bundesweiten WKO-Umfrage zu Folge mehr Freude an der Arbeit (89 Prozent) sowie der Wunsch nach Unabhängigkeit (87 Prozent) und die eigene Chefin sein (84 Prozent). „Es gibt in vielen Bereichen aber auch Verbesserungsbedarf“, kritisieren die FiW-Bezirksvorsitzenden Waltraud Postl und Christine Mathä. Vor allem der – von Frau in der Wirtschaft seit langem geforderte – flächendeckende Ausbau von qualitativ hochwertigen und leistbaren Kinderbetreuungsplätzen für die unter dreijährigen Kinder müsse nun endlich auf Schiene gebracht werden, fordern Postl und Mathä. Ebenso dringend notwendig sei die Anpassung der Betreuungs- und Schließzeiten an die Arbeitsrealität der Frauen und Mütter. „Nur wer sein Kind gut betreut weiß, kann sich entsprechend auch auf den Beruf konzentrieren“, so Postl und Mathä. Flexibilität ist auch bei den Arbeitszeiten gefragt: „Wir sehen in der betrieblichen Praxis immer wieder, dass der Wunsch nach flexibleren Arbeitszeiten gerade
bei Frauen stark vorhanden ist. Doch selbst wenn Unternehmen und Arbeitnehmerin miteinander eine Lösung finden könnten, hakt es oft an den gesetzlichen oder kollektivvertraglichen Rahmenbedingungen“, so die Bezirksvorsitzenden von Frau in der Wirtschaft. Weitere interessante und wissenswerte Facts zum Thema „Was Österreichs Frauen leisten“, hat Frau in der Wirtschaft anlässlich des 104. Frauentages in einem Folder zusammen gefasst, der unter www.unternehmerin.at/frauenfakten abrufbar ist.

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