Schöcklschatz
Ihr Beruf handelt von Information, Medien und Kommunikation. Ihre Leidenschaft gilt dem Motorsport im Youngtimer-Bereich, aber auch der Region, in der sie lebt.
Wie das zusammengeht? Nicht in zwei Sätzen! Monika Fikerment ist Marketing Managerin, also mit Medienarbeit vertraut. Ihre Motorsport-Ambitionen verfolgt sie am Steuer eines Opel Ascona i2000 aus vergangenen Tagen, der auf den legendären Tuner „Irmscher Automobilbau“ zurückgeht.
Und dann ist da noch die Befassung mit dem unmittelbaren Lebensumfeld. Die geht in ihrem Fall von Kumberg aus, erstreckt sich auf das Schöcklland. Fikerment ist Herausgeberin des “Schöcklschatz“ (Das Schöckllandmagazin für Geschichte und Volkskultur).
Das heißt, sie geht mit ihrem Team den Geschichten der Region nach, den Erzählungen und Legenden, wie sie in menschlicher Gemeinschaft stets auftauchen, mitunter sehr persönliche Färbungen erhalten.
Bisher sind zwei Hefte erschienen, die dritte Ausgabe ist eben in Arbeit. Fikerment hat das Engagement für diesem Periodikum thematisch mit „Historisches, Brauchtum, Volkskultur, Persönlichkeiten, Mythen oder Pflanzenkunde“ abgesteckt, läßt dabei aber Spielraum für das Prozeßhafte.
Prozeßhaft meint in diesem Fall, daß diese Arbeit ja zu Reaktionen führt, positive Antworten bringt, aber natürlich nicht bloß Zustimmung. Das sind interessante soziale und kulturelle Kräftespiele. Sie handeln von den Fragen nach kollektiver Erinnerung und nach Definitionshoheit. Was wird gewußt? Wer darf sagen, was es ist?
Damit macht Fikerment auch eine wichtige Frage aktueller Regionalentwicklung zum Thema. Wo offizielle Stellen etwa mit EU-Geldern arbeiten, wo diverse Programme die Peripherie stärken sollen, da die Provinz gegenüber den Zentren inzwischen wieder merklich in Nachteile kommt, hat die EU das “Bottom up-Prinzip” zur Bedingung gemacht.
Bottom up meint “von der Basis her”; und zwar im Sinne dessen, was wir unter “Bürgerbeteiligung” verstehen. Ob das Programme wie LEADER oder Lokale Agenda 21 sind, stets ist den fördernden Instanzen daran gelegen, daß sich Bürgerinnen und Bürger aktiv um die Angelegenheiten ihres Lebensraumes annehmen.
Aber was heißt das in der Praxis? Da gibt es viele Wege. Das Schöckllandmagazin „Schöcklschatz“ ist ein Beispiel, wie eine privatwirtschaftliche Initiative dazu führt, daß Menschen einer Region mit ihrer unmittelbaren Geschichte medial an die Öffentlichkeit gehen und so für die stets brisante Frage nach Identität persönlich einstehen.
+) Schöcklschatz [link]
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