In Thal liegt bald Bauschutt

Ab März soll laut den Deponie-Betreibern in Thal Bauschutt abgelagert werden. Bürgerinitiativen laufen weiter dagegen Sturm. | Foto: Bilderbox
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Betreiber Heinz Glössl von der BRM-Baurestmassen GmbH sieht seinen Weg zur Deponie geebnet: "Alle Einsprüche wurden zurückgewiesen, auch die beim Verfassungsgerichtshof. Es gibt kein Rechtsmittel gegen unser Vorhaben mehr." Die Schlägerungen haben begonnen, dann ist die Rodung geplant. "Wir wollen keine ökologischen Fehler begehen, deshalb begleitet uns in den einzelnen Bauphasen das Öko-Team, das Vorschläge bringt, was verbessert werden kann", so Glössl.


Ziegel und Co. im Wald in Thal

Wenn das Wetter mitspiele, könnten bereits mit 1. März Bauabfälle deponiert werden. "Baurestmassen bestehen aus Ziegel, Beton und Mörtel – da gibt es strenge gesetzliche Vorgaben, was als Baurestmassen deponiert werden darf", erläutert der Deponiebetreiber. "Damit ist für den Großraum Graz erstmals eine ordnungsgemäße, dem Gesetz entsprechende Ablagerung von Baurestmassen vorhanden."

Kritik an Bürgermeister Nagl

Scharf geht er auch mit Siegfried Nagl ins Gericht, der sich vehement gegen das Deponieprojekt ausgesprochen hatte. "Als Bürgermeister von Graz muss ich mich dafür interessieren, was mit dem Abfall geschieht. Nagl kann nicht die Reininghausgründe umbauen und die entstehenden Baurestmassen wegleugnen. Die müssen ja wohin. Jetzt gibt es in Thal – endlich – einen Platz dafür." Mit der Deponie habe man der Politik von Graz und Umgebung eine große Sorge abgenommen, ist sich Glössl sicher.

Wehrhafte Bürgerinitiativen

Eine der Bürgerinitiativen gegen die Deponie in Thal, angeführt von Waltraude Hollerer, ist in Wetzelsdorf tätig. Dort wird gegen die Befahrung der maroden Steinbergstraße mit den Deponie-LKWs mit Straßensperren protestiert.
Auch eine Thaler Bürgerinitiative – der Schutzverein Steinbergstraße – an der sich zahlreiche Anrainer beteiligen, macht mit der Sperre der Steinbergstraße beim Gasthaus Dorrer (nächste Sperre am 13. 2. von 7.30 bis 8 Uhr) auf ihre Situation aufmerksam.

EU-Kommission prüft

Derzeit wird von der Europäischen Kommission (Generaldirektion Umwelt) eine Beschwerde des Schutzvereins Steinbergstraße – eingebracht im Mai 2014 – geprüft. "Da sehen wir gute Chancen, dass die Deponie – die eine riesige Sauerei ist – kein grünes Licht bekommt", so die Mitglieder des Schutzvereins Steinbergstraße. "Den Betreibern ist alles egal – Natur, Umwelt und Menschen. Geld stinkt nicht. Bei der Deponie geht es nur um wirtschaftliche Interessen. Einige Wenige machen damit das große Geld auf Kosten der Allgemeinheit", sind sie erbost über den Baubeginn der Deponie. "Im Bescheid zur Deponie steht, dass pro Tag zusätzlich 80 bis 100 LKW über die Steinbergstraße donnern werden – wer will denn dann da noch als Anrainer leben?", fragen sich die Betroffenen. KG

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