Weise Beratung im weißen Kittel
Zum Unternehmer-Interview haben wir Gerda Filek-Wittinghausen von der Murapotheke Frohnleiten getroffen.
WOCHE: Wie kamen Sie zur Pharmazie?
Gerda Filek-Wittinghausen: Bereits während meiner Schulzeit wurde das Interesse vor allem für Biologie und Chemie geweckt. In der Pharmazie sind sehr viele naturwissenschaftliche Bereiche abgedeckt, kombiniert mit dem Schwerpunkt Pharmakologie, was diese Ausbildung sehr spannend macht.
Wie hat sich das Berufsbild im Laufe der Zeit gewandelt?
Früher wurden sehr viele Arzneimittel vom Apotheker direkt hergestellt. Heute werden vor allem Arzneispezialitäten angeboten, die von der Industrie produziert werden. Die Aufgabe des Apothekers heute geht in Richtung Beratung zu diesen Arzneimitteln, im Besonderen über Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Ähnliches. Zusätzlich kommen immer neue Produkte auf den Markt, die man als Nahrungsergänzungsmittel, diätetische Lebensmittel und Ähnliches bezeichnen kann. Hier kann der Apotheker den Kunden helfen, sich im Dschungel der Produkte zu orientieren.
Wie viel "Ersatz-Arzt" steckt in Ihrem Beruf?
Ein Apotheker ist kein "Ersatz-Arzt"! Die Diagnose und die Erstellung der entsprechenden Therapie gehören immer in die Hand des Arztes. Als Apotheker können und müssen wir aber den Patienten erklären bzw. beratend zur Seite stehen, wie die Arzneimittel einzunehmen sind, welche Nebenwirkungen auftreten können, welche Wechselwirkungen auftreten können. Vor allem, wenn Kunden noch zusätzlich zum Beispiel Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.
Was ist das Schönste an Ihrem Beruf?
Der Kontakt zu den Menschen. Besonders schön ist es, wenn man Kunden gut beraten hat und diese kommen und sagen: 'Danke, Sie haben mir sehr geholfen!' Dann weiß man, wofür man jeden Tag an der Tara steht.
Wie wichtig sind Online-Informationsportale? Bedrohen diese die Apotheken vor Ort?
Informationsportale der österreichischen Apotheken sind gerade heute wichtiger denn je, weil man hier den Menschen seriöse Informationen anbieten kann. Im Gegensatz zu der Unmenge von nicht-seriösen Portalen oder Websites. Die Vielzahl der Online-Serviceportale stellt eine Bedrohung dar, bietet aber den Apotheken vor Ort die Chance, den Kunden mit offenen Ohren zu begegnen und ihnen zu zeigen: Bei uns bekommen Sie eine seriöse, fachlich fundierte Information rund um die Uhr, und das kostenfrei.
Warum tragen Apotheker eigentlich einen weißen Kittel?
Der weiße Kittel vermittelt nicht nur fachliche Kompetenz, sondern steht auch für Sauberkeit und Hygiene, wie dies auch bei den Ärzten der Fall ist.
Haben Sie einen Tipp, um in der kalten Jahreszeit fit zu bleiben?
Viel Bewegung an der frischen Luft, gesunde, ausgewogene Ernährung. Unterstützend rate ich, entsprechende Nährstoffpräparate einzunehmen, um das Immunsystem zu stärken. Gerade hier bedarf es aber einer fundierten, individuellen Beratung.
Die Murapotheke Frohnleiten wurde am 10. Dezember 2011 eröffnet. Zurzeit sind sieben Mitarbeiter und ein Lehrling beschäftigt. Firmenphilosophie: "Ihre Gesundheit ist Vertrauenssache."
Kontakt: Murapotheke Frohnleiten, Römerstraße 30, 8130 Frohnleiten, Tel.: 03126/25505
- Am 10. Dezember feiert die Murapotheke Frohnleiten ihr fünfjähriges Jubiläum. Als Dankeschön für die Kunden laden Filek-Wittinghausen und ihr Team zu einem Tag der offenen Tür mit Gewinnspiel, kleinen Überraschungen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Zum Unternehmer
Nach dem Pharmaziestudium in Graz arbeitete Gerda Filek-Wittinghausen einige Jahre in Wien und Niederösterreich. Der Wunsch, selbstständig zu werden, entwickelte sich erst mit den Jahren als angestellte Apothekerin und gemeinsam mit ihrem Mann. "Ein Unternehmen zu führen, ist eine ganz andere Dimension als angestellt zu sein", sagt die Unternehmerin. Wenn sie nicht gerade arbeitet, dann ist sie gerne in der Natur unterwegs, sei es zu Fuß mit Walking-Stöcken oder mit dem Fahrrad. Gerne besucht sie auch kulturelle Veranstaltungen.
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