Neues Projekt von Otto Köhlmeier
DIE WILDEN ALTEN
Der aus Vorarlberg stammende, seit bald vierzig Jahren aber in Sankt Marein bei Graz lebende Schauspieler und Regisseur Otto Köhlmeier, seit langer Zeit schon für ungewöhnliche Kunst- und Kulturprojekte bekannt, hat eine neue Initiative gestartet: DIE WILDEN ALTEN, die kreative Eingreiftruppe zur Rettung der Welt. Ein Projekt, das am Freitag im Weizer Volkshaus erstmals vorgestellt wurde.
Ältere Menschen, aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden, haben in unserer Welt wenig Wertigkeit. Sie kosten nur, fressen der Jugend die Zukunft weg, heißt es oft. Dabei haben gerade ältere Menschen ein enormes Wissen und Können, große Fähigkeiten und Fertigkeiten. Dinge, die gerade in Zeiten wie diesen ideal genutzt werden könnten, um für die gesellschaftliche Entwicklung äußerst Positives beizutragen. Mit ihrem Wissen und Können, ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten könnten ältere Menschen immer wieder und in allen möglichen Bereichen eingreifen und Hilfe bieten, Anregungen schaffen, zu mehr Offenheit, zu mehr Bildung, zu mehr Miteinander beitragen.
Eben das ist das Ziel des Projektes „Die wilden Alten“: einzugreifen, aufzuzeigen, Hilfe zu bieten. Mit den Fähigkeiten, den Mitteln, den Möglichkeiten, die älteren Menschen zur Verfügung stehen. Wie das laufen könnte, das wurde am Freitag in einer höchst sinnlichen Form präsentiert. An die zwanzig wilde Alte (einstige Wissenschaftler, Techniker, Krankenschwestern, Lehrer und Lehrerinnen, Verkäuferinnen, Arbeiterinnen …) vermittelten das ganz ausgezeichnet. Sie trafen sich die letzten Wochen hindurch regelmäßig und entwickelten kreative Formen der Vermittlung. Mit Rhythmus und Gesang, mit Lied und Wort, mit Tanz und Spiel wurde von ihnen bei der Veranstaltung über eine Stunde hindurch genau das vermittelt: was ältere Menschen alles können. Und könnten, wenn sie gefragt würden. In höchst unterhaltsamer Form wurde da gezeigt, wie trostlos das öffentliche Angebot für ältere Menschen oft ist und was passieren könnte, wenn das Potential der Alten, das brach liegen bleibt, genutzt würde.
Die zahlreichen Besucherinnen waren höchst angetan vom Gebotenen. Immer wieder riesiger Applaus. Und am Ende dann gewaltiger, nicht enden wollender Schlussbeifall. Man war angetan vom Gebotenen. Und spürte, dass hier etwas im Entstehen ist, das für uns aller Zukunft von Bedeutung sein könnte. Man kann nur hoffen, dass dieses vorbildlich Projekt von der öffentlichen Hand entsprechend gefördert wird und so ein Fortbestand der Sache gesichert ist.
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