Eine tonangebende Rolle

Sie hat mit den Vampiren getanzt, beging wegen Romeo Suizid und schwebte mit Aladdin fast ein halbes Jahr durch die Grazer Oper: "Jede Rolle – zur jeweiligen Zeit – hat spezielle Reize", weiß die deutsche Musical-Darstellerin Marjan Shaki. Eines bleibt aber immer gleich: "Keine einzige Figur lege ich zuhause ab – man wächst hinein", schildert Shaki im Gespräch mit der WOCHE vor der Grazer Oper.

Majestätische Rolle

Sie sitzt auf den Stufen, die für sie den Eingang in eine andere Welt bedeuten. Charmant und bodenständig wirkt sie; Shaki fühlt sich wohl – dort, wo der Ex-"Dancing-Star" seinen Traumtag in Graz beginnt. "Über der Oper habe ich während der Aufführungen von Aladdin gewohnt", erinnert sich Shaki an die Rolle der Prinzessin Jasmin – majestätisch ging ihr Tag damals wie heute weiter: "Ein Besuch beim Kaiser-Josef-Platz und den vielen Standln ist einfach ein Muss", ist die derzeit in Wien lebende Sängerin vom Grazer Marktflair begeistert.

Rolle ihres Lebens

Salat, Tomaten, Kernöl – die gebürtige Hamburgerin greift schmunzelnd doppelt zu. Nachvollziehbar: Erwartet die 34-Jährige doch im Frühjahr 2014 ihr erstes Kind – gemeinsam mit Musical-Partner Lukas Perman. "Es klingt vielleicht komisch, aber ich würde gerne vieles so machen, wie meine Mutter", erklärt Shaki. Was sie ihrem Kind gerne mitgeben möchte? "Viel Kraft und den Glauben ans Leben. Denn ich glaube, Phlegmatismus ist eines der größten Probleme der aktuellen Jugend", erzählt die werdende Mutter alles andere als leidenschaftslos.

Süße Rollen

Hingabe beweist die Tochter einer Iranerin auch bei ihrer nächsten Station am Traumtag in der Murmetropole: Und zwar für Süßes aus der Crêperie Le Schnurrbart in der Paulustorgasse. "Hier schmause ich gerne Palatschinken mit Zimt und Zucker", gesteht der Musical-Star seine Zuneigung für die französisch angehauchte Lokalität.
Diese Zuneigung beschränkt sich allerdings nicht nur auf diesen Teil unserer Stadt: "Ich liebe Graz. Ich habe selten so unglaublich freundliche Menschen wie hier kennengelernt. Außerdem fühle ich mich sehr stark an meine Heimatstadt Hamburg erinnert", zieht sie nicht nur ihre Freundschaft zu ihrem ehemaligen "Dancing-Star"-Partner Willi Gabalier immer wieder nach Graz.

Rolle als Partyqueen

Ein platonisches Verhältnis, das vor allem in den Boulevard-Medien immer wieder hochstilisiert wurde: "Was dran ist, weiß man aber spätestens jetzt", schmunzelt Shaki und streichelt über ihren Babybauch. Der ist es auch, der sie in den kommenden Monaten wohl vor ihrer eigentlichen Fixstation am Traumtag in Graz abhalten wird: dem Univiertel. "Wenn ich bei Willi zu Gast war, sind wir oft in die Elisabethstraße, um Party zu machen", machte sie gern in Scheinbar und Kulturhauskeller die Nacht zum Tag. "Auch wenn wir dort den Altersschnitt wahrscheinlich massiv angehoben haben", lacht Shaki.

Ruhigere Rollen

Stattdessen weicht die Deutsche nun in ruhigere Gefilde – wie das Schubertkino – aus, um sich in ihrer bevorstehenden Babypause zumindest auf der Leinwand tanzenden Vampiren und schwebenden Teppichen hinzugeben …