Eingemeindung: "Geben wir Groß-Graz eine Chance!", fordert Unternehmer Jürgen Roth.

Graz mit seinem "Speckgürtel" – würde eine Eingemeindung Sinn machen? | Foto: KK
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  • Graz mit seinem "Speckgürtel" – würde eine Eingemeindung Sinn machen?
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Im Jahr 2023 wird Graz nach offizieller Bevölkerungsprognose der Stadt die 300.000-Einwohner-Marke knacken – geht es nach Jürgen Roth, wird diese Schallmauer viel früher fallen. "Geben wir Groß-Graz eine Chance", fordert der Unternehmer und meint damit die Eingemeindung der Speckgürtelgemeinden in die Landeshauptstadt.
"Diese Zusammenlegung würde auf alle Fälle positive monetäre und volkswirtschaftliche Effekte mit sich bringen", ist Roth überzeugt.
"Graz hätte dann mit einem Schlag rund 340.000 Einwohner – allein beim jährlichen Finanzausgleich könnte man so zusätzliche 16 Millionen Euro lukrieren, hinzu kommt die einmalige Fusionsprämie des Landes in der Höhe von 2,5 Millionen", rechnet der Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich vor. "Und der Größenvorteil ist da ja noch gar nicht miteinbezogen – von der Verwaltung, über die Energieversorgung, bis zur Müllabfuhr würde man viel weniger Mittel einsetzen müssen."

Bevölkerung einbinden

Aber nicht nur aus finanzieller Sicht würde ein Groß-Graz aus Roths Sicht Sinn machen: "Graz wäre dann eine richtige Regionalhauptstadt mit einer ganz anderen Strahlkraft als jetzt – das könnte man natürlich auch touristisch nutzen. Auch international gesehen würde die Stadt in ein paar Jahren mit 350.000 Einwohnern und natürlich auch der Flughafen eine völlig neue, stärkere Rolle spielen."
Der 42-Jährige macht sich aber keine Illusionen, rechnet mit Widerstand auf seinen Vorstoß: "Als erster und wichtigster Schritt muss deshalb auch die Bevölkerung eingebunden und genau aufgezeigt werden, welche Vorteile dies für jeden Einzelnen bringen würde." Als Beispiel führt er dafür die steirische Gemeindereform an. "Das war ein längst überfälliger Schritt – über die Art und Weise der Durchführung kann man diskutieren, aber die Sinnhaftigkeit dieser Zusammenlegungen wird niemand in Frage stellen."

WOCHE Umfrage

Das sagen die Bürger zu Jürgen Roths Vorschlag:
Dominik Magnet (26), Graz: "Ich habe generell nichts gegen eine Eingemeindung der Grazer Umlandkommunen, denn es würde sicher Geld sparen, das man besser anderweitig verwenden könnte."

Tanja Roschitz (23), Zettling: "Eine Eingemeindung bis zu einem gewissen Grad halte ich für sinnvoll, da einige Gemeinden mit einem Bein ohnehin schon in Graz stehen. Zu exzessiv sollte aber nicht eingemeindet werden."

Michael Müller (24), Graz "Es würde sicher etwas bringen. Möglicherweise hat eine Eingemeindung eher mehr Vorteile für Graz, wenn die Stadt etwa reiche Gemeinden wie Seiersberg oder Raaba dazubekommt."

Katharina Gartler (24), Zettling: "Da die Stadt mit ihren Umlandgemeinden stärker zusammenwächst, sind Kooperationen in Bereichen wie dem öffentlichen Verkehr nötig. Langfristig wird eine Eingemeindung nicht ausbleiben."

WOCHE Wissen

Die Speckgürtelgemeinden sind: Gratwein-Straßengel (12.790 EW), Gratkorn (7.791), Stattegg (2.793), Weinitzen (2.604), Hart (4.540), Kainbach (2.722) Raaba-Grambach (4.026), Gössendorf (3.834), Feldkirchen (5.838), Seiersberg-Pirka (10.694), Hitzendorf (6.902), Thal (2.265)
Graz hätte somit 340.637 Einwohner.
Zuletzt wurden 1938 Liebenau, St. Peter, Waltendorf, Ries, Mariatrost, Andritz, Gösting, Eggenberg, Wetzelsdorf, Straßgang, Puntigam eingemeindet.

#mitreden

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Graz mit seinem "Speckgürtel" – würde eine Eingemeindung Sinn machen? | Foto: KK
Groß-Graz: Geht es nach WKO-Vizepräsident Jürgen Roth, ist die Eingemeindung des Speckgürtels bald Realität. | Foto: Foto Fischer
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