Gesundheit in Betrieben gesetzlich verankern

Neues Maßnahmenpaket des ÖAAB für Vorsorge in Unternehmen

Geht es nach der ÖAAB-FCG-Fraktion der steirischen Arbeiterkammer sollen Psychotherapie auf Krankenschein und eine gesetzliche Verankerung der betrieblichen Gesundheitsförderung bald Realität sein.
„Es ist höchst an der Zeit flächendeckend präventive Maßnahmen zu setzen“, begründet AK-Vizepräsident Franz Gosch seine Forderung nach der Verankerung betrieblicher Gesundheitsförderung im Arbeitnehmerschutzgesetz. „Arbeitgeber sollen künftig die Grundlagen liefern, um gesundheitsfördernde Maßnahmen in Ihren Betrieben als Teil der Unternehmensstrategie festzulegen!“ Schließlich würden sie am meisten von gesunden und damit produktiven, leistungsfreudigeren Mitarbeitern profitieren“, betont Gosch.
Unterstützung bekommt er dabei von ÖAAB-Landesobmann Landesrat Christopher Drexler: „Im Eigeninteresse ist jeder gefordert, auf seine Gesundheit zu achten!“ Aber auch eine Unterstützung der Wirtschaft sei unumgänglich, schließlich seien körperliche und geistige Fitness wesentliche Faktoren, um überhaupt Leistung erbringen zu können. In die selbe Kerbe schlägt auch der ÖAAB-FCG- AK-Fraktionsvorsitzende Günther Ruprecht. Er wünscht sich, dass Unternehmer kostenlose Vorsorgeuntersuchungen am Arbeitsplatz bieten: „Erstens wären somit flächendeckende Gesundenuntersuchungen möglich, zweitens müssten sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht extra einen Tag frei nehmen.“
Was die Prävention betrifft, hat der AK-Vizepräsident Franz Gosch einen neuen Vorschlag für die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt: „Die AUVA sollte zu einem Kompetenzzentrum zur Vorbeugung arbeitsbedingter Erkrankungen ausgebaut werden und allen Betrieben ihr Knowhow beziehungsweise ihre Experten zur Verfügung stellen.“ Die Finanzierung könne man über einen Präventionsfonds der AUVA abwickeln, so Gosch.
Auch die ansteigenden Burnout-Fälle in der steirischen Arbeitswelt machen dem AK-Vizepräsidenten Sorgen. „Die Betriebe sollen auch der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig mehr Aufmerksamkeit schenken und die Prävention von Erschöpfungssyndromen als Unternehmensziel sehen!“ Das wäre auch im Interesse der Unternehmer, um die Krankenstände zu vermindern. Die Kosten für Psychotherapie seien teilweise sehr hoch. „Aus diesem Grund holen sich viele potentiell Gefährdete keine professionelle Hilfe“, klagt Gosch und fordert daher die Behandlung psychisch bedingter, gesundheitlicher Beeinträchtigungen auf Krankenschein. „Auch die Beratung von gefährdeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sollte in Zukunft auf Krankenschein möglich sein“, fügt Günther Ruprecht abschließend hinzu.

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