Verloren, verfallen, aber unvergessen

Die Schönheit der Welt in Bildern festzuhalten reizt Christoph Bouvier seit 2007, als er nach seinem Studium auf Weltreise ging. | Foto: geopho.com
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  • Die Schönheit der Welt in Bildern festzuhalten reizt Christoph Bouvier seit 2007, als er nach seinem Studium auf Weltreise ging.
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  • hochgeladen von Verena Schaupp

Düstere Treppenhäuser, stillstehende Kirchen, prachtvolle Ruinen, menschenleere Irrenanstalten: Wenn man durch die Fotoausstellung „gott.verlassen“ des Künstlers Christoph Bouvier in der Herz-Jesu-Kirche schlendert, beginnt man über die Vergänglichkeit der Welt nachzudenken und sich zu fragen „Was kommt, wenn der Mensch geht?“. Der Grazer hat darauf eine Antwort für sich gefunden. „An manchen Orten entwickelt sich eine Parallelwelt, die ihre ganz eigene Schönheit hat“, so Bouvier. Die Ästhetik dieser Plätze versucht er mit seiner Kamera einzufangen. Drei Jahre hat sich der Künstler dafür Zeit genommen und ist an 200 entlegene Orte in Europa gereist. „Da geht schon der meiste Urlaub drauf, aber ich mache es gerne“, meint der hauptberufliche IT-Fachmann.

Irrenanstalten und Schutzmasken

Der Ansporn für seine Ausstellung: Motive finden, die ansonsten ungesehen bleiben. „Es ist etwas Besonderes, wenn man an diesen Orten steht. In Italien gibt es zum Beispiel ganz viele alte Irrenanstalten, in denen früher absurde Praktiken angewendet worden sind. Da rennt einem der Schauer über den Rücken.“ Damit diese Geschichten erzählt und nicht vergessen werden, wagt sich der Fotograf – teils mit Schutzmaske ausgestattet – in einsturzgefährdete Gebäude. „Du musst halt immer schnell sein, sonst kann das Haus über dir zusammenfallen. Zur Sicherheit weiß auch immer jemand, wo ich mich gerade aufhalte. Und ich bin nie alleine unterwegs.“ Im Gegensatz zu seinen Motiven, die verlassen und einsam dastehen. Diese Verlassenheit in den Bildern wirkt beruhigend auf den Betrachter. Und genau das möchte Bouvier, gerade weil er selbst in der IT-Branche arbeitet, bewirken: Ein Zeichen setzen in unserer schnelllebigen Zeit. „Was in der Früh passiert, ist am Abend schon wieder vergessen. Aber an diesen Orten vergehen die Stunden viel langsamer.“ Die Kirchenglocken von Herz-Jesu läuten und Bouvier erklärt, dass der Name für seine Ausstellung „gott.verlassen“ bewusst provokant gewählt ist, denn „zum Nachdenken regt er allenfalls an“.

Die Ausstellung "gott. verlassen"

Öffnungszeiten: Jeden Sonntag von 10.15 bis 12 Uhr, Arkadengalerie Herz-Jesu-Kirche, Sparbersbachgasse 58, 8010 Graz
Finissage: 23. April, 19.30 Uhr

Die Schönheit der Welt in Bildern festzuhalten reizt Christoph Bouvier seit 2007, als er nach seinem Studium auf Weltreise ging. | Foto: geopho.com
"Alte Irrenanstalten in Italien haben eine eigene Faszination", meint der Fotograf. | Foto: C. Bouvier
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