Viele Chancen und keine Angst vor Fehlern

Mittagspause in Fernost: Werner Gröbl (r.) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky ließen es sich beim Business Lunch im Chinarestaurant „Zum Stern“ von Shunjing Chen schmecken | Foto: Stuhlhofer
  • Mittagspause in Fernost: Werner Gröbl (r.) und WOCHE-Redakteur Max Daublebsky ließen es sich beim Business Lunch im Chinarestaurant „Zum Stern“ von Shunjing Chen schmecken
  • Foto: Stuhlhofer
  • hochgeladen von Max Daublebsky

Immobilienentwickler Werner Gröbl im Gespräch über Chancen, Gespür und Verstand.

Bereits mit 19 Jahren stieg Werner Gröbl in das Familienunternehmen „Gröbl Möbel“ ein, mit 21 übernahm er die Führung. Innerhalb weniger Jahre machte er den angeschlagenen Mittelständler danach zum Marktführer in der Steiermark, 2001 folgte der gewinnbringende Verkauf an „Lutz“ – heute das zweitgrößte Möbelhaus der Welt. Aktuell setzen Gröbl und sein Team mit dem „Wohnpark Gösting“ eines der größten Immobilienprojekte der Stadt um.
Beim WOCHE Business Lunch gab der Unternehmer Einblick in seine Unternehmensphilosophie.

WOCHE: Sie haben „Gröbl Möbel“ groß gemacht und dann gewinnbringend verkauft. Müssten Sie überhaupt noch arbeiten?
Werner Gröbl: Zwischen müsste und muss ist für mich ein Unterschied. Ich muss arbeiten, weil ich etwas bewegen möchte. Der Unterschied ist vielleicht, dass ich damals selbst etwas bewegt habe und jetzt etwas in Bewegung setzen möchte. Ich baue Teams auf, die frei arbeiten können und ich ziehe die strategischen Fäden.

Steckt dahinter die Motivation, auch anderen dazu zu verhelfen, etwas zu erreichen?
Ich habe schon sehr früh große Verantwortung übernommen und dabei gesehen, dass junge Menschen frei arbeiten müssen um sich entfalten zu können. Es ist mir ein Anliegen, Leute zu unterstützen, die etwas bewegen wollen – aber nicht mit Geld, sondern mit Chancen.

Kann ich mich also mit einer guten Idee an Sie wenden?
Eine gute Idee reicht nicht. Sie muss so vorbereitet sein, dass ich mich auskenne und sie muss zu mir passen. Ich kann Chancen nur dort geben, wo ich mich gut auskenne. Eine Gruppe von Studenten der TU konnte ihre Ideen für den Wohnpark Gösting zum Beispiel maßgeblich einbringen. Ein Teil von ihnen finanziert sich so das Studium.

Sie haben erwähnt, dass Nichtstun für Sie nicht in Frage kommt.
Es brennt in mir, dass ich etwas tun muss – ich sehe es als meine innere Berufung. Mit meiner Frau habe ich es so definiert: Wir nehmen unser Leben in die Hand und sind dabei gute Menschen.

Auf ihrer Homepage steht, dass Sie Immobilienprojekte dann in Angriff nehmen, wenn andere noch zweifeln. Wissen Sie mehr?
Ich glaube, das ist Lebenserfahrung. Immer wenn die Aktien am niedrigsten sind, hast du die beste Chance, dass sie steigen. Genauso verhält es sich bei Immobilien. Wenn es ein erkennbares Juwel ist, will es jeder haben. An Gösting sind die Leute über Jahrzehnte vorbeigefahren. Und wir haben aus der Ruine die dort stand, wieder etwas gemacht.

Welche Rolle spielt dabei das Gespür für den richtigen Ort?
Es ist immer eine Kombination: Ich mache nichts, wenn mir mein Gespür davon abrät und ich entscheide mich nie gegen meinen Verstand. Ich habe Kostenrechner gelernt und versuche natürlich auch, die Dinge zu analysieren.

Haben Sie Angst davor, sich falsch zu entscheiden?
Ich habe keine Angst Fehler zu machen. Ich habe Angst vor Stillstand und vor verkrusteten Strukturen.

Was sind Ihre nächsten Pläne und Projekte?
Ich möchte weiter Menschen fördern und fordern und ihnen dabei helfen, das Leben in die Hand zu nehmen. Meine Hauptaufgabe ist im Moment der „Wohnpark Gösting“, wo wir am 11. 11. die ersten Wohnungen an die Bewohner übergeben. Danach wird es wieder etwas Neues geben.

Und was wird das sein?

Es gibt natürlich gewisse Projekte, die ich im Hinterkopf habe, aber welches das nächste wird, kann ich jetzt noch nicht sagen – selbst wenn ich es wüsste. Man munkelt aber, dass beim Center West etwas passieren wird.

Werner Gröbl

Geboren am 20. Mai 1963 als jüngster Sohn einer Unternehmerfamilie.
Kam sogar im familieneigenen Möbelhaus auf die Welt.
Vater von Lisa (22), Verena (20) und Alexander (14).
Lebensgefährtin Karin Gutschi hat den zwölfjährigen Elias in die Beziehung mitgebracht.
Partnerschaft steht für Werner Gröbl an erster Stelle.
Trat bereits mit 19 Jahren in das Familienunternehemen „Gröbl Möbel“ ein.
Verkaufte das Unternehmen im Jahr 2001 an „Möbel Lutz“.
Ist heute gemeinsam mit Karin vor allem als Immobilienentwickler tätig.
Bietet seinen Mitarbeitern die Möglichkeit zu wachsen.
Erwartet im Gegenzug Loyalität und Einsatzbereitschaft.
Die 111 taucht als Glückszahl immer wieder in Werner Gröbls Leben auf.

Gröbl-Gruppe

2001 gründete Werner Gröbl gemeinsam mit Cordula Kalcher und Robert Prattes die Firma „111conventuring“.
2010 wurde die „111conventuring“ in die „111 gröbl holding“ umgewandelt.
Geschäftsführer sind Werner Gröbl und seine Lebensgefährtin Karin Gutschi.
Größtes Projekt ist der „Wohnpark Gösting“, in dem 700 Menschen leben sollen.
Info:www.groebl.com

Gast und Wirtschaft

Chinarestaurant"Zum Stern":
Wienerstraße 279, 8051 Graz
Tel.: 0316/68 68 96
E-Mail: email@zum-stern.at
www.zum-stern.at
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 11 bis 15 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag von 11 bis 23 Uhr.
Beschreibung: Das Chinarestaurant im Norden von Graz bietet eine große Auswahl an asiatischen Klassikern von Sushi bis zur "Knusprigen Ente" als Hauptspeise.

Das Essen:
Sowohl für Werner Gröbl als auch für die WOCHE gab es das ausgiebige Menü vom Mittagsbuffet um günstige 7,30 Euro – Nachnehmen erlaubt! Unter anderem wurden dabei Frühlingsrollen, gebackenes Huhn und gebratene Nudeln auf die Teller geladen.
Die WOCHE meint: Wer es gerne chinesisch hat und auf große Portionen Wert legt ist hier richtig. Neben dem Essen überzeugen die freundliche Bedienung und der große Gästeparkplatz.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.