Business Lunch mit Fresenius Kabi
Doppelspitze als neue Perspektive

Redakteur Markus Kropac und Fresenius-Kabi-Geschäftsführer Frank Wilgmann und Michael Mayr wurden von Nik bedient. 
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Die beiden Geschäftsführer von Fresenius Kabi in Graz, Michael Mayr und Frank Wilgmann, erzählen im "Business-Lunch" von der Grazer Pharmabranche.

GRAZ. Die Leopold Pharma GmbH wurde 1947 in Graz gegründet und 1992 von Fresenius Kabi übernommen. Heute arbeiten an den Standorten Graz und Werndorf rund1.400 Personen. Im Business-Lunch mit MeinBezirk erzählen die beiden Fresenius-Kabi-Geschäftsführer Michael Mayr und Frank Wilgmann über den Pharmabereich, die Dynamik einer Doppelspitze und den modernen Arbeitsmarkt.

  • In welchem Pharma-Bereich agieren Sie?

Frank Wilgmann (FW): Hier in Graz stellen wir lebensrettende, parenterale Arzneimittel und Ernährungsprodukte her und vertreiben sie. Konkret sind das intravenöse, sterile Arzneimittel, die im Krankenhaus direkt verabreicht werden. Das sind zum einen Stoffe, die man zur Ernährung von Komapatienten braucht, zum anderen Arzneimittel wie Paracetamol oder Diclofenac. Das dritte Segment sind molekulare Antikörper, die hauptsächlich bei Autoimmunerkrankungen zum Einsatz kommen.

Michael Mayr (MM): Vielleicht noch ergänzend, wir sind der größte Krankenhausversorger Österreichs, wir stellen ganz einfach Produkte her, die Leben retten, sind dadurch vielleicht nicht so bekannt wie Arzneimittelhersteller von Produkten, die man in der Apotheke kauft.

  • Sie sind gemeinsam in der Geschäftsführung, wie funktioniert diese Dynamik?

MM: Ich würde sagen, jeder agiert in dem Gebiet, in dem er Expertise hat. Ich habe einen wirtschaftlichen Hintergrund und komme aus dem Marketing- und Sales-Bereich und Frank Wilgmann ist Chemiker, versteht etwas von Arzneimitteln und Produktion. Zum einen kann man sich administrative Tätigkeiten gut aufteilen und zum anderen ist es auch gut, wenn man als Geschäftsführer sehr unterschiedlich ist, denn dadurch kann man ein gewisses Sparring betreiben. Frank sieht Dinge manchmal ganz anders als ich, hat andere Perspektiven, und das ist durchaus befruchtend in der Geschäftsführung.

  • Ist Graz ein guter Pharma-Standort?

MM: Aus meiner Sicht ist der Benefit des Standortes Graz das Know-how der Mitarbeiter. Wir haben gute Bildungseinrichtungen vor Ort, wir arbeiten in Forschung und Entwicklung sehr eng mit der Med Uni Graz zusammen. Auf der anderen Seite steht der Standort auch vor Herausforderungen, die vielleicht nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Frank war kürzlich bei den Vorgesprächen zu den Kollektivvertragsverhandlungen, ich glaube man muss hier aus politischer und sozialpartnerschaftlicher Ebene einfach aufpassen, den Bogen nicht zu überspannen.

Auch die Abwasserentsorgung könnte künftig in Graz Thema werden.  | Foto: Konstantinov
  • Auch die Abwasserentsorgung könnte künftig in Graz Thema werden.
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FW: Das war auch meine Botschaft dort. Jetzt braucht man sich keine großen Sorgen machen, ich glaube, dass unsere Branche auch eine sehr stabile ist, aber wir werden in Österreich halt immer teurer, wir sind hier deutlich teurer als wir es in Deutschland sind. Das ist eine dramatische Schere, die man hier in den letzten ein, zwei Jahren sieht.

  • Thema Personal, wie hat sich diese Situation über das letzte Jahr entwickelt?

FW: Personalsuche ist für alle schwer, die Problematik der Fachkräfte gibt es in ganz Europa. Wir haben den Vorteil, in einer Branche mit einem guten Kollektivvertrag zu sein, aber es ist trotzdem schwierig und wir müssen uns mehr anstrengen als in der Vergangenheit.

MM: Die größte Herausforderung ist eigentlich im Schichtbetrieb, wir produzieren in manchen Bereichen 24 Stunden, sieben Tage die Woche und da gilt es, Mitarbeiter zu finden, die bereit sind, auch am Wochenende und in der Nacht zu arbeiten. Wir hatten im Jahr 2023 durchschnittlich um die 50 Positionen offen.

Zu den Personen: Michael Mayr und Frank Wilgmann

Michael Mayr kam in Oberösterreich zur Welt, absolvierte eine wirtschaftliche Fachhochschule und ist seit rund 20 Jahren in der pharmazeutischen Industrie tätig, zehn Jahre davon im Großhandel und ist seit zwei Jahren bei Fresenius Kabi in Graz. Mayr hat Familie und zwei Kinder. 

Frank Wilgmann und Michael Mayr führen Fresenius Kabi in Graz als Doppelspitze. | Foto: Konstantinov
  • Frank Wilgmann und Michael Mayr führen Fresenius Kabi in Graz als Doppelspitze.
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Frank Wilgamm wurde in Krefeld geboren, studierte Chemie und war daraufhin über 20 Jahre in der pharmazeutischen Industrie in Deutschland, Spanien, Mexiko tätig. Seit Juni 2023 ist er in Graz.

Redakteur Markus Kropac und Fresenius-Kabi-Geschäftsführer Frank Wilgmann und Michael Mayr wurden von Nik bedient. 
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  • Redakteur Markus Kropac und Fresenius-Kabi-Geschäftsführer Frank Wilgmann und Michael Mayr wurden von Nik bedient.
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Das Kunsthauscafe

Südtirolerplatz 2, 8020 Graz
Öffnungszeiten: Mo bis Sa von 9 bis 24 Uhr sowie So und Feiertags von 9 bis 20 Uhr
Tel.: +43 316 714957
Web: www.kunsthauscafe.co.at

Beschreibung: Das Kunsthauscafé hat sich zum Hotspot am Südtirolerplatz entwickelt. Eingebunden in das Grazer Kunsthaus gibt es vom reichhaltigen Frühstück samt Kaffee über "Lunch & Dinner" bis hin zu kühlen Getränken für den Abend reichlich Angebot für alle Geschmäcker.

Das sagt die MeinBezirk: Das Kunsthauscafé bestach nicht nur mit seinem einladenden Ambiente, sondern konnte auch kulinarisch zufriedenstellen. Mit Shakshuka, Sandwiches und Burger wurde jeder Hunger gestillt. Lobend zu erwähnen war auch der Service, Kellnerinnen und Kellner waren stets mit einem Lächeln auf der Lippe zur Stelle.

Business Lunch

Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.

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