Ideencontest
Junge Vordenker präsentierten Ideen gegen Hitzepole

1.000 Euro für den Gewinner: Ideencontest-Initiator Mathias Varga übergibt den Scheck an Sieger Max Schwarzlmüller. | Foto: WOUNDWO
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Beim Ideencontest "Smart Sun“ hat der steirische Sonnenschutzanbieter "Woundwo" Lösungen gegen Hitzepole die Bühne geboten. Einige der Projekte – darunter Sonnenschutz mit Energiequelle für den Balkon, Hightech-Photovoltaikzellen und Aerogel-Sitzbänke mit integrierten Kühlungssystemen – sollen mit den Ideengebern umgesetzt werden.

GRAZ. Von 12 auf 80 innerhalb weniger Jahrzehnte: Die Anzahl von Tagen mit über 30 Grad wird laut Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie in der steirischen Landeshauptstadt zwischen 1960 und 2050 förmlich explodieren. Graz steht dabei an der österreichischen Spitze: Neben dem Klimawandel sorgen dichte Bebauung, der verstärkte Einsatz von wärmeabsorbierenden Materialien wie Beton und Asphalt, zu wenig Pflanzen und immer mehr menschliche Aktivitäten für Hitzepole.

Diesem auch gesundheitsgefährdenden Trend will der heimische Sonnenschutz-Anbieter "Woundwo" mit Hightech-Ideen entgegenwirken. Beim Ideencontest "Smart Sun" wurde daher jungen Vordenkerinnen und Vordenkern die Bühne geboten: "Im Kampf gegen städtische Hitzeinseln braucht es neuartige Lösungen und innovative Ansätze, um die Lebensqualität der Menschen nachhaltig zu verbessern“, sagt Woundwo-Manager Mathias Varga.

Der angehende Architekt Max Schwarzlmüller überzeugte mit einem integrierten Beschattungssystem für den städtischen Balkon. | Foto: WOUNDWO
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Sonnenenergie auf Balkonbrüstung

Aus den insgesamt 25 Einsendungen qualifizierten sich fünf Ideengeber fürs Finale. An die Spitze voteten die Juroren das innovative Balkonsystem "Umbra", das Beschattung, Solarkraftwerk und kühlenden Sprühnebel vereint. Gewinner Max Schwarzlmüller, angehender Architekt, sicherte sich mit seinem Konzept 1.000 Euro an Siegerprämie. Im Vergleich zu Balkonkraftwerken würden "hohe Anschaffungskosten und die komplizierte Umwandlung in netzkonforme Wechselspannung" entfallen, betont der Ideencontest-Sieger.

Ein Wassertank sorgt darüber hinaus für kühlenden Sprühnebel, eine drehbare Markise rundet Schwarzlmüllers Konzept ab. Die Expertinnen und Experten zeigten sich jedenfalls beeindruckt: "Der Ansatz, Sonnenenergie an den zahlreichen städtischen Balkonen einfacher nutzbar zu machen, ist naheliegend und doch bislang kaum genutzt. Das Projekt hat großes Potenzial“, findet etwa Jurorin Sabrina Petutschnig vom Start-up-Inkubator Science Park Graz.

Platz zwei für die FH Campus02-Studentin Anthea Graßegger und ihre "grünen Ruheoasen". | Foto: WOUNDWO
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Hocheffektive Solarzellen und grüne Ruheoasen 

Platz zwei des Ideencontests teilen sich punktegleich Anthea Graßegger und Leonard Stacher. Der zweitgenannte Maschinenbauer und Elektrotechniker kombiniert hocheffiziente Solarzellen, die bislang nur in industriellen Anlagen zum Einsatz kommen, mit einer Beschattungslösung für städtische Gebäude. "Unser Team löst diese Einschränkung durch einen völlig integrierten, internen Sonnentracker, durch den sich das effizientere Modul wie herkömmliche PV-Module einfach verbauen lässt“, erklärt der Zweitplatzierte. Im Zuge des Ideencontests bot Juror Gerhard Kopeinig, Architekt und Gründer von "Arch + More", dem Ideengeber eine Zusammenarbeit im Zuge eines Pilotprojekts an.

Teilnehmerin Graßegger stellte eine "grüne Ruheoase mit integrierten Kühlsystemen" vor: "Die Aerogel-Photovoltaik-Bänke sind innovative modulare Sitzgelegenheiten und Ruhebereiche, die neueste Technologien nutzen, um Begrünung, Wassersammlung und ein Kühlungssystem mit Zerstäubern zu integrieren“, erklärt die FH Campus 02-Studentin. Aerogel als Baustoff sei "eine leichtgewichtige und isolierende Lösung", betont Graßegger. Hinzu kommt die Integration von Photovoltaikzellen, die eine nachhaltige Energieerzeugung ermöglichen. 

Die Jury: Christian Murhammer (GF österreichischer Fertighausverband), Initiator Mathias Varga, Lieb Bau Weiz-GF Doris Enzensberger-Gasser, Sabrina Petutschnig vom Science Park Graz, Sattler AG-Vorstandsvorsitzender Alexander Tessmar-Pfohl und Kunsthistoriker Willi Gabalier  | Foto: WOUNDWO
  • Die Jury: Christian Murhammer (GF österreichischer Fertighausverband), Initiator Mathias Varga, Lieb Bau Weiz-GF Doris Enzensberger-Gasser, Sabrina Petutschnig vom Science Park Graz, Sattler AG-Vorstandsvorsitzender Alexander Tessmar-Pfohl und Kunsthistoriker Willi Gabalier
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Evaluierung von Kooperationen

Contest-Veranstalter Woundwo evaluiert nun Kooperationen und Umsetzungen der Konzepte mit den Teilnehmenden: "Wir sind am internationalen Markt stets gefordert, neue wegweisende Wege zu gehen. Die vorgestellten Ideen bieten enormes Potenzial, Hitzepole in den Städten zu reduzieren. Dahin gehend werden wir Möglichkeiten zur Zusammenarbeit anbieten“, erklären Alexander Foki und Wolfgang Kuss, Geschäftsführer des Unternehmens.

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