"2018 sollen die Bagger auffahren"

LH-Stv. Josef Geisler stellte sich am Samstag den Fragen der Bürger und versprach einen Hochwasserschutz für Wörgl.
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  • hochgeladen von Melanie Haberl

WÖRGL (mel). Klare Worte fanden die Hochwasseropfer im Rahmen ihrer Gedenkveranstaltung am Samstag beim Pumphaus an der Nordtangente. "An dieser Stelle ist vor zehn Jahren der Damm gebrochen", so Gerhard Unterberger von der Hochwasser-Bürgerinitiative. Seitdem, so finden die Anrainer, ist in puncto Hochwasserschutz nicht viel passiert.
"Wir haben zehn Jahre an Ausreden und Hürdenstellungen hinter uns. Zuerst waren es ökologische Gründe, dann die Regensburger Verträge und jetzt eine Verbandsgründung. Andere Gemeinden haben ihre Dämme einfach gebaut, und auch beim Hochwasser in Kössen ist alles schnell gegangen. Warum kann das nicht auch in Wörgl so einfach gehen, wir wollen genauso geschützt sein", appelliert Josef Schernthaner, ebenfalls von der Bürgerinitiative, an die Politik.

"Geld ist nicht das Problem"
Neben zahlreichen Wörglern wohnten auch LH-Stv. Josef Geisler, BH Christoph Platzgummer sowie Martin Rottler von der Abteilung Wasserwirtschaft des Baubezirksamtes der Veranstaltung bei. „Wörgl wird einen Hochwasserschutz bekommen. Am Geld soll es nicht scheitern, aber die Gemeinden müssen an einem Strang ziehen und sich nicht am Bürger abputzen", stellt Geisler in seiner Rede klar und verweist dabei auf die Gründung eines Wasserverbandes für das Unterinntal. Das Land sei gerade dabei, die Detailplanungen für das Projekt zu vergeben. Dies sollte voraussichtlich im Herbst abgeschlossen sein, dann beginnen die Behördenverfahren. "Mein Ziel ist es, dass in drei Jahren die Bagger auffahren", so Geisler.
Auch Martin Rottler vom Baubezirksamt unterstreicht die Forderung nach einem Gesamtkonzept: "Wir sind bemüht, dieses Vorhaben so rasch als möglich umzusetzen, aber wir können nicht einfach Teile aus dem Gesamtprojekt herausreißen."

Land soll Gespräche führen
Bürgermeisterin Hedi Wechner ärgerte sich über die "unstrukturierte und unkoordinierte" Vorgehensweise des Landes: "Ich bedauere sehr, dass diese Veranstaltung heute stattfindet. Wenn Wasserverbände der Weisheit letzter Schluss sind, warum wurde uns das dann nicht gleich gesagt? Verhandlungen für mögliche Retentionsräume können nur vom Land ausgehen. Wenn die Bagger 2018 auffahren, dann wird der Damm wohl vor 2022 nicht fertig sein. Und bis dahin hoffe ich auf derart trockene Sommer wie den heurigen."

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