Emil Dander will "Wörgl aus ÖVP-Würgegriff befreien"

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WÖRGL (mel). In einem offenen Brief erklärt GR Emil Dander (Listenführer Unabhängiges Forum Wörgl), dass er eine Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin Hedi Wechner anstrebe, um das "Joch der ÖVP-Mehrheitspolitik abzuschütteln" sowie die Bestrebungen, "Wörgl auf der politischen Landkarte wieder schwarz anmalen zu können" zu unterbinden.
Er wolle in einem gemeinsamen Gespräch die Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtern. Bürgermeisterin Hedi Wechner gab vor gut einem Monat bekannt, bei den Gemeinderatswahlen im Februar nicht mehr als SPÖ-Liste, sondern als "Liste Hedi Wechner" anzutreten.

Wechner ist gesprächsbereit

Bgm. Hedi Wechner kann sich durchaus eine Zusammenarbeit mit dem UFW vorstellen. "Ich freue mich sehr über diesen Vertrauensbeweis. Wir haben bereits einen Gesprächstermin vereinbart und werden die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ausloten", so Wechner. Es habe bereits in der Vergangenheit Gespräche gegeben, dennoch sei der offene Brief für sie überraschend gekommen.

Taxacher wehrt sich gegen "persönlichen Angriff"

In seinem Brief geht Emil Dander mit Bürgermeisterkandidat und jetzigem Vizebürgermeister Andreas Taxacher hart ins Gericht: "Auch sind wir der Überzeugung, dass es keinen Politiker an der Spitze unserer Stadt braucht, der zwar immer wieder betont, kein Parteimitglied der ÖVP zu sein, jedoch im ÖVP- Bauernbund mit „Sitz und Stimme“ fest verankert ist. Alleine schon dieses doppelbödige Polittheater zeigt einmal mehr, zu welchen Mitteln die ÖVP greift, um Wörgl auf der politischen Landkarte wieder schwarz anmalen zu können", so der Wortlaut im offenen Brief.
"Die scharfen persönlichen Angriffe von Emil Dander verwundern mich", nimmt heute Dr. Andreas Taxacher vom Team Wörgl Stellung. "Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich mich bürgerlichen Werten verpflichtet fühle und Bauernbundmitglied bin. Dazu stehe ich auch", so Taxacher. Auf kommunaler Ebene habe Parteipolitik für ihn aber noch nie eine Rolle gespielt und daran werde sich auch nichts ändern.
"Ich bin überzeugt, dass für die Arbeit auf Gemeindeebene ideologische Zuweisungen und parteipolitische Kleinkrämerei fehl am Platz sind. Angesichts der großen Herausforderungen, die vor uns liegen, braucht Wörgl Schwung und Teamgeist statt Missgunst und Streit. Ich werde wie bisher auch in Zukunft einen konstruktiven Weg beschreiten." An persönlichen Diffamierungen, so Taxacher, werde er sich deshalb auch im bevorstehenden Wahlkampf nicht beteiligen.
 

Hier der offene Brief von Emil Dander im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Hedi!

Die Gemeinderatswahlen in Tirol werfen ihre Schatten voraus. So auch in der Stadtgemeinde Wörgl, wo bereits eine Vielzahl von Parteien und Listen die Absicht bekundet haben, sich gemäß unserer demokratischen Grundordnung der Wahl zu stellen. Und das ist gut so, zeigt dies doch, dass die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes, unserer Gemeinde mehr und mehr mitgestalten und dies nicht mehr nur elitären, unzeitgemäßen Parteikadern überlassen wollen.
Nicht nur aber auch aufgrund dieser positiven Entwicklung ersuchen wir Dich im Zuge eines gemeinsamen offenen Gesprächs die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zu erörtern. Unsere Beweggründe zu diesem Entschluss sind vielfältig. Ich darf an dieser Stelle nur einige anführen:

1. Deine Entscheidung, auf kommunaler Ebene mit einer unabhängigen Namensliste zu kandidieren, ist mutig und zeigt, dass es Dir hier nicht nur um die Umsetzung parteipolitischer Interessen sondern um das Wohl der Wörglerinnen und Wörgler geht.

2. Du hast als Bürgermeisterin von Wörgl in den letzten sechs Jahren mehrmals eindrucksvoll bewiesen, dass Dir unabhängig von Parteipolitik die Sorgen und Nöte unserer Bürgerinnen und Bürger und das Wohl unserer Stadtgemeinde eine Herzensangelegenheit sind. Auch wenn es Dir aufgrund konservativer Klientelpolitik nicht immer leicht gemacht worden ist.

3. Wir sind zur Überzeugung gelangt, dass es an der Zeit ist, das Joch der ÖVP-Mehrheitspolitik abzuschütteln und damit unserer Stadt die Möglichkeit zu geben, sich zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger vernünftig entfalten zu können.

4. Auch sind wir der Überzeugung, dass es keinen Politiker an der Spitze unserer Stadt braucht, der zwar immer wieder betont, kein Parteimitglied der ÖVP zu sein, jedoch im ÖVP- Bauernbund mit „Sitz und Stimme“ fest verankert ist. Alleine schon dieses doppelbödige Polittheater zeigt einmal mehr, zu welchen Mitteln die ÖVP greift, um Wörgl auf der politischen Landkarte wieder schwarz anmalen zu können.

Umso wichtiger ist es, Wörgl aus dem drohenden Würgegriff der in Tirol allmächtigen ÖVP zu befreien. Wenn du – so wie ich - an einer kompetenten, unabhängigen und sozial ausgewogenen, zukunftsweisenden Politik in unserer Gemeinde interessiert bist, stehe ich Dir für ein gemeinsames Gespräch gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Ing. Emil Dander
Im Namen des Unabhängigen Forum Wörgl

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