Baubranche kritisiert Halbierung des Sanierungsschecks
Im Rahmen des Sanierungstages, der am Donnerstag im Wiener Museumsquartier stattfand, kritisierten Vertreter der Baubranche die Halbierung der Förderung für die thermische Sanierung. Argumente für die Forderungen der Baubranche lieferten sowohl das Pariser Klimaabkommen als auch die anhaltende Wirtschaftskrise.
ÖSTERREICH. Sanierung, nicht Neubau, lautet das neue Mantra der Baubranche. Dies nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus sozioökonomischen Gründen. Zwischen 2009 und 2013 konnten über den Bundes-Sanierungsscheck 11,3 Tonnen CO2 eingespart und 36.200 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Halbierung der Förderung von 80 Millionen Euro im Vorjahr auf heuer 43,5 Millionen stößt daher auf Unverständnis.
Widerspruch zu Klimazielen
„Die Halbierung der Förderung ist kein gutes Zeichen. Sie bedeutet weniger Sanierung, im schlimmsten Fall eine Reduzierung um die Hälfte“, sagt Robert Schmid, stellvertretender Obmann des Fachverbandes Steine-Keramik der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Das widerspreche auch den Klimazielen, die in Paris vereinbart wurden. „Was derzeit getan wird, ist nicht genug, um die Erderwärmung bei unter zwei Grad Celsius zu halten“, sagte die Klima- und Energieanalystin Yamina Saheb.
Arbeitsplatzschaffung hat oberste Priorität
Saheb betonte, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen für die EU-Kommission oberste Priorität habe. Der Bausektor schraubt seine Aktivitäten aber seit der Finanzkrise zurück. Daher sei es wichtig, die Renovierungsquoten zu erhöhen und dies rechtlich verbindlich zu machen. Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung rechnete bereits 2010 vor, dass die Verdreifachung der Sanierungsrate von derzeit einem Prozent zur Schaffung von 28.000 Vollzeitarbeitsplätzen und der Einsparung von zwei Millionen Tonnen CO2 führen würde.
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