Volles Haus bei den ersten Keltentagen in Großklein

Foto: KK
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Am 17. und 18. Oktober veranstalteten die Abteilung Archäologie & Münzkabinett des Universalmuseums Joanneum, die Marktgemeinde Großklein, das Hallstattzeitliche Museum Großklein und das Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde der Karl-Franzens Universität Graz die ersten Keltentage Großklein. Die Veranstaltung hatte am frühen Nachmittag mit einer Wanderung auf den Burgstallkogel ihren Auftakt, bei der Orte, an denen in den letzten Jahren archäologische Grabungen stattgefunden haben, besichtigt wurden. Über 50 Besucherinnen und Besucher aus nah und fern kamen an diesem sonnigen Samstag bei wunderschöner Aussicht in den Genuss einer fachlichen Führung durch Dr. Marko Mele, Prähistoriker am Universalmuseum Joanneum.
Am Nachmittag gewährten Wissenschaftler aus Wales, Deutschland, Wien und Graz aus unterschiedlichen Blickwinkeln faszinierende Einblicke in die Glaubenswelt der Kelten und ihrer Vorfahren. Fast 100 Besucherinnen und Besucher, die den Kultursaal des Marktgemeindeamtes in Großklein bis zum letzten Platz füllten, wurden in die Welt der Druiden, der Opfergaben, der antiken Tempel und Glaubensorte vor mehr als 2.000 Jahren entführt. Ein Highlight des Tages war der Vortrag von Prof. Dr. Markus Egg vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz, der den europaweit bedeutendsten fürstlichen Grabhügel aus der älteren Eisenzeit – den Kröllkogel aus Kleinklein bei Großklein – vorstellte.
Den Abschluss des ersten Tages machte die Eröffnung der Ausstellung „Auf den Spuren einer Brandkatastrophe vor 2.700 Jahren auf dem Burgstallkogel bei Großklein“, bei der zum ersten Mal das aus Keramik gefertigte Mondidol (Feuerbock) vom Burgstallkogel der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Das geheimnisvolle, rund 2.700 Jahre alte Objekt wurde im Jahr 2015 bei der Freilegung eines niedergebrannten Gebäudes am Südhang des Burgstallkogels entdeckt. Durch archäologische Grabungen im Jänner und August 2015 konnte an dieser Fundstelle zum ersten Mal ein vollständiges prähistorisches Haus mit erhaltenen Holzteilen und Lehmboden untersucht werden. Die kleine Ausstellung kann bis Ende September 2016 im Marktgemeindeamt von Großklein besucht werden. Musikalisch wunderbar umrahmt und untermalt wurde der Abend vom Akkordeonisten und der Violinistin der Gruppe „Trio Emm“.
Am Sonntag kamen auch die jungen Besucherinnen und Besucher auf ihre Rechnung. Das Universalmuseum Joanneum und das Museum Großklein veranstalteten eine Reihe von Workshops: von einer kleinen Gießerei über Schmuckherstellung bis zum Töpfern war alles vertreten. Rund 50 junge und ältere Besucherinnen und Besucher nahmen das Angebot wahr und bastelten sich ihre Anhänger und Töpfe selbst.
Das große Interesse an den „Kelten“ in Großklein zeigt, welch große Bedeutung dem steirischen archäologischen Erbe zugemessen wird, und setzt hohe Erwartungen in die Weiterführung der Keltentage im nächsten Jahr.

„Der Ansturm bei den ersten Keltentagen in Großklein hat uns alle überrascht und gleichzeitig bestätigt, dass ein sehr großes Interesse am Thema und am steirischen archäologischen Erbe besteht. Die Veranstaltung hat ihren Zweck, die Menschen in der Steiermark für die Bedeutung der Erforschung und Pflege ihres archäologischen Erbes zu sensibilisieren, vollständig erfüllt. Dieser Erfolg setzt die Latte für das nächste Jahr ziemlich hoch an", erläutert Dr. Marko Mele, Chefkurator der Ur- und Frühgeschichtlichen Sammlung am Universalmuseum Joanneum.

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