Donabauer: "Es waren drei harte Jahre für den Loser"

Der "touristische Leuchtturm" des Ausseerlandes: Der Loser.
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Mit ernster Mine hatte Altaussees Bürgermeister Gerald Loitzl während der vergangenen Gemeinderatssitzung über die "sehr angespannte" wirtschaftliche Situation des Ausseerlandler Wahrzeichens - dem Loser - berichtet. Erneut müssten Gelder zugeschossen werden, lautete der Grundtenor.
Um eine detailliertere "Diagnose" über den "wirtschaftlichen Gesundheitszustand" des Losers erstellen zu können, sprach die WOCHE mit dem Geschäftsführer der Bergbahnen, Peter Donabauer.

Schwierigkeiten

"Während die meisten anderen österreichischen Seilbahnbetriebe in der Vergangenheit stark unterwegs waren", beginnt Skiberg-Manager Peter Donabauer das Interview, "... müssen wir in diesem Jahr die dritte, schwierige Saison in Serie hinnehmen." Und dabei seien es vordergründig zwei Faktoren, welche das kleine Familien-Ressort immer wieder in die roten Zahlen dränge: Die mangelnde Beschneiungs-Fähigkeit sowie zu geringe Nächtigungskapazitäten in direkter Ressort-Nähe. "Das eine lässt uns schneearme Winter viel stärker spüren als die Konkurrenz, das andere macht uns zu einer ,Schönwetter-Destination', weil die Leute einfach nicht länger in der Nähe bleiben können", analysiert Donabauer. Diese Missstände zu beheben, müsse dementsprechend nun so schnell wie möglich in Angriff genommen werden.

Beschneiungs-Konzept

"In Graz - bei der steirischen Landesregierung - stellen die Eigentümervertreter des Losers gerade ein Konzept für eine Beschneiungsanlage am Berg vor, mittels welcher es in Zukunft möglich sein wird, das Skigebiet binnen 72 Stunden auf Betriebsschneedecke zu bringen", erklärt Peter Donabauer. Es handle sich dabei um ein kostspieliges Projekt - kolportiert werden über vier Millionen Euro Investitionsvolumen.
Außerdem glaubt Donabauer, dass jenes Beschneiungsvorhaben durchaus förderungswürdig sei. "Beim Loser geht es nicht nur um den Skiberg, sondern um einen ganzen Ort. Über 100 Arbeitsplätze sind direkt oder indirekt mit ihm verwoben. Es wäre für mich zu diesem Zeitpunkt unverständlich, wenn dafür ausschließlich die Eigentümer in die Verantwortung genommen würden."
Sollte sich das Land Steiermark wider Erwarten dennoch einer Finanzspritze verwehren, dann müssten sich Management und Eigentümer einen Plan B überlegen. Dieses Szenario sei beim derzeitigen Stand der Dinge aber noch nicht realistisch.

Keine Angst

"Der Loser ist der 'touristische Leuchtturm' nicht nur für Altaussee, sondern für die ganze Region!", stellt Loser-Geschäftsführer Peter Donabauer klar. "Undenkbar" für ihn, dass bei einem derartigen "Prestige-Objekt" einfach der "Schlüssel aus dem Zündschloss gezogen werden könnte".
"Es ist - im Gegenteil - sogar so, dass sobald die Beschneiungs-Situation geklärt ist, Investoren 'Gewehr bei Fuß' stehen, die zusätzliche Nächtigungsmöglichkeiten in direkter Ressortnähe errichten möchten und damit unsere zweite Schwäche kompensieren", erzählt er. Von rund 120 zusätzlichen Betten in zwei Ausbauphasen ist die Rede. Selbstverständlich im passenden Ausseer "Hüttendorf-Stil".

Der "touristische Leuchtturm" des Ausseerlandes: Der Loser.
Peter Donabauer ist sich der schwierigen Situation bewusst. Angst hat er um seinen Berg allerdings keine.
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