„Es gibt viele gemeinsame Ideen“

Gottfried Reif, bekannt als Maschinenring-Geschäftsführer, ist eines der neuen Gesichter in der Bürgermeister-Riege. Foto: Leitner
  • Gottfried Reif, bekannt als Maschinenring-Geschäftsführer, ist eines der neuen Gesichter in der Bürgermeister-Riege. Foto: Leitner
  • hochgeladen von Hannah Leitner

Mit Gottfried Reif stellt die ÖVP nach 13 Jahren erstmals wieder den Bürgermeister in Scheifling. Der Geschäftsführer des Obersteirischen Maschinenrings wurde mit zehn von 15 Stimmen zum Gemeindechef gewählt - möglich war dies durch die Koalition mit der Liste „WIR-konstruktiv“ und zwei zusätzlichen Befürwortern.

Murtaler Zeitung: Wie läuft die Zusammenarbeit mit „WIR-konstruktiv“?
Gottfried Reif: Sehr gut, dass kann man nach zwei Monaten schon einmal sagen. Es gibt viele gemeinsame Ideen, weit weg von Parteipolitik. Wir haben unsere Wahlprogramme übereinandergelegt, da gab es nur wenige Punkte, die ausgeredet werden mussten. Es wird aber auch Themen geben, bei denen man sich zusammenfinden muss. Das belebt aber die Arbeit und kann nur der Gemeinde nützen. Und ich denke, dass wir so arbeiten, dass bei den meisten Beschlüssen auch die anderen mitgehen können.

MZ: Rückblick auf das Thema Fusion: War sie notwendig?
Reif: Meiner Meinung nach war sie notwendig und auch gut. Wenn zwei Gemeinden wie Scheifling und St. Lorenzen die gesamte Infrastruktur gemeinsam nutzen, alle Vereine gemeinsam sind, und noch dazu der Ort selbst zusammengewachsen ist, ist sehr wohl sinnvoll, auch die Verwaltung gemeinsam zu machen.

MZ: Warum wollten Sie Bürgermeister werden?
Reif: Ich war ein großer Befürworter, dass unsere zwei Gemeinden zusammengehören. Außerdem wurde ich immer wieder von Freunden und Bekannten darauf angesprochen. Ich war und bin schon immer öffentlich tätig gewesen. Das Amt des Bürgermeisters ist sicher die größte, aber auch die schönste Herausforderung.

MZ: Was wird jetzt als Erstes in die Hand genommen?
Reif: In erster Linie der Amtshausumbau und die Sanierung. Wir müssen erst ein Budget erstellen, dann werden wir sehen, welchen Spielraum wir heuer noch haben. Auch die Zusammenlegung ist im Verwaltungsbereich noch nicht gänzlich abgeschlossen. Sollte aber bis zum Ende des Jahres auf Schiene sein. Dann sollte der Pfarrhof mit dem ehemaligen Gemeindeamt St. Lorenzen getauscht werden. Wir müssen aber eine vernünftige Verwertung für den Pfarrhof finden.

MZ: Welche Projekte schweben Ihnen sonst noch vor?
Reif: In den letzten fünf Jahren sind kaum neue Wohnungen errichtet worden. Die Nachfrage ist sehr groß, in erster Linie wegen der guten Verkehrsanbindungen Richtung Judenburg und Richtung Klagenfurt. Wir wollen schauen, dass verfügbare Plätze gut genutzt werden und ein guter Mix aus Alt- und Neubauten entsteht. Außerdem haben wir auch Vekehrsprobleme in Richtung Sicherheit zu lösen, zum Beispiel entlang der B 317. Auch die Neugestaltung des Hauptplatzes wird ein Projekt werden. Es soll ein besseres Zentrum unter anderem für Veranstaltungen wie den „Scheiflinger Kirtag“ entstehen.

MZ: Ein Budget ist dafür vorhanden?
Reif: Wir müssen versuchen, Geld von draußen durch Förderungen etc. dazuzubekommen. Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten fünf Jahre doch einiges zusammenzubringen.

MZ: Scheifling soll der Wirtschaftsstandort Nr. 1 werden.Wie sieht Ihre Vorgangsweise hier aus?

Reif: Scheifling hat sich nicht schlecht entwickelt. Jetzt geht es darum, die bestehenden Betriebe zu unterstützen. Wir möchten aber auch Gewerbeflächen erschließen und diese Firmen anbieten. Jeder Betrieb wird merken, dass er in Scheifling die bestmögliche Unterstützung bekommt.

Info

Gottfried Reif, Jahrgang 1964, ist verheiratet und Vater von fünf Kindern.
Er besuchte nach der Volks- und Hauptschule die land- und forstwirtschaftliche Fachschule in Kobenz. Gemeinsam mit seiner Familie bewirtschaftet er einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb.
Beruflich ist Gottfried Reif Geschäftsführer des Obersteirischen Maschinenrings, eingetreten ist er dort 1987. Durch die Wahl zum Bürgermeister ist er in dieser Funktion nur noch zu 50 Prozent beschäftigt.
Insgesamt 15 Jahre war Reif im Gemeinderat St. Lorenzen tätig, die letzten fünf Jahre war er nicht aktiv. Bei der Gemeinderatswahl am 22. März trat Reif als Spitzenkandidat der ÖVP an - die Partei wurde von 41,88 Prozent gewählt und erreichte sieben Mandate.
Serie: In einer neuen Serie stellen wir wöchentlich die neuen Bürgermeister der Region vor. Im Mittelpunkt stehen sowohl Gemeinden als auch die private Seite.

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