Meinung: Globalisierung der Lebensräume?

Entfernungen schrumpfen, Wege werden durch technische Transportmittel „kürzer“, große Strecken können von den Menschen heute relativ rasch zurückgelegt werden. Das gilt in einer globalisierten Marktwirtschaft auch für den Warentransport. Noch schneller sind Nachrichten unterwegs. Via Smartphones, E-Mails und vielen weiteren modernen Kommunikationsmöglichkeiten wie den Sozialen Medien erreicht man in Windeseile Adressaten auf der ganzen Welt. In unserer modernen Kommunikationsgesellschaft muss man deshalb mit Aussagen und Daten noch sorgsamer umgehen. Besonders in der Öffentlichkeit und im weltumspannenden Netz. Das zeigt sich angesichts der Flüchtlingsdramatik mehr als deutlich. Hier wurde offenbar eine vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingskatastrophe gemachte Bemerkung von Kanzlerin Merkel als Einladung für alle Flüchtlinge dieser Welt nach Deutschland interpretiert. Mit Folgen, die uns tagtäglich vor Augen geführt werden. So hat das Merkel sicher nicht gemeint. Sie hat in der Stunde der Not Hunderttausender Flüchtlinge einfach nur menschlich reagiert, damit aber auch große Erwartungen und Hoffnungen in den Menschen geweckt. Angesichts der nicht endenwollenden Flüchtlingsströme ist inzwischen in ganz Europa Nüchternheit eingekehrt. Die EU hat jahrelang weggeschaut und die sich zuspitzende Notlage in den Flüchtlingslagern und EU-Außengrenzen einfach nicht erkannt oder erkennen wollen. Jetzt ist Feuer am Dach und die politisch Verantwortlichen können nur mehr auf die weitere Entwicklung reagieren. In der Hoffnung, dass unser Sozial- und Rechtssystem im Zuge dieser Globalisierung der Lebensräume nicht kollabiert.