Den „Zwanziger“ hat er noch nie gezückt

Wolfgang Reißner feierte bei der Schiflug-Weltmeisterschaft am Kulm seine Premiere als FIS-Sprungrichter. | Foto: KK
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  • Wolfgang Reißner feierte bei der Schiflug-Weltmeisterschaft am Kulm seine Premiere als FIS-Sprungrichter.
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MURAU. Der WSV Murau war in der bisherigen Vereinsgeschichte schon sehr oft Sprungbrett für internationale Karrieren. Aktuell ist es Wolfgang Reißner, der als erfolgreicher Sprungrichter des internationalen Skiverbandes dem Wintersportverein weltweit alle Ehre gibt.

2003 erster FIS-Einsatz

Im Jahr 2003 feierte der 46-Jährige in Planica (Slowenien) seinen ersten Einsatz als Mitglied der FIS-Kampfrichterriege und ist seither weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Bei unzähligen Austria-, Continental- und Weltcup-Bewerben hat der Familienvater, der einer Kampfrichterfamilie entstammt, bereits Noten verteilt und den Skispringern genaues-tens auf Arme und Beine geschaut.

Weltmeisterschaft als bisheriger Höhepunkt

Seinen vorläufigen Höhepunkt erlebte der Murauer in seiner wichtigen Funktion zuletzt bei der Skiflug-Weltmeisterschaft am Kulm.

Erstmals durfte Reißner nämlich bei einer weltweiten Edelmetallvergabe Punkte verteilen und schrieb damit genauso wie eine französische Kollegin, die als erste Dame bei einer Weltmeisterschaft am Richterturm Aufstellung genommen hatte, Geschichte:

„Der Kulm ist immer eine Faszination und es ist natürlich toll, dass ich als Murtaler ausgerechnet auf der steirischen Flugschanze mein WM-Debüt geben durfte. Eine Heimweltmeisterschaft ist nicht nur für einen Sportler, sondern auch für mich als Kampfrichter etwas Besonderes.“

Wie die bisherigen Einsätze bestätigen, hat der Mann mit dem schnellen Auge ziemlich alles richtig gemacht und es hat kaum kritische Rückmeldungen seitens der Sportler, Funktionäre und Fans betreffend Bewertungen gegeben.

Mit dem „Zwanziger" bislang gegeizt

Die Tatsache, dass er bisher noch nicht den begehrten „Zwanziger“ gezückt hat, ärgert den korrekten Punkterichter, der seinen strengen Blick auf Flug, Landung und Ausfahren zu richten hat, persönlich am meisten:

„In Willingen im Vorjahr hätte ich die Chance gehabt, aber ich habe sie nicht genützt. Danach habe ich mich sehr geärgert, dass ich es nicht gemacht habe. Am Kulm waren die Bedingungen so toll, dass die Sprünge hervorragend waren, aber durch die Weiten waren die Landungen nicht so gut und daher konnte man keinen Zwanziger zücken. Ich hoffe aber, dass es in meiner Karriere doch noch dazu kommt.“

Für den weiteren Karriereverlauf hofft das Kampfrichteraushängeschild des WSV Murau, dass noch viele Weltcupeinsätze winken und der eine oder andere WM-Einsatz dazukommt.

Olympia-Nominierung wäre ein Traum

Obwohl es sehr schwierig ist, liebäugelt Reißner auch eventuell mit einer Olympia-Nominierung.

Zur Person

Wolfgang Reißner, aufgewachsen in der Nähe des Murauer Schanzengeländes, wurde sein Amt praktisch in die Wiege gelegt.

Die Eltern Christiane und Ernst Reißner waren selbst als Kampfrichter anerkannt und damit Vorbild in den eigenen vier Wänden, sie haben nämlich den Sohnemann animiert, nach seiner kurzen Skispringerkarriere bereits mit 17 Jahren die Sprungrichterära zu starten.

Wolfgang Reißner feierte bei der Schiflug-Weltmeisterschaft am Kulm seine Premiere als FIS-Sprungrichter. | Foto: KK
Wolfgang Reißner vor dem imposanten Bakken der Schi-Flugschanze am Kulm. | Foto: KK
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