"St. Aegidi ist nicht nur St. Erdäpfel"
Anton Hamedinger gibt überraschend seine Kandidatur für die FPÖ bei der Bürgermeisterwahl bekannt.
ST. AEGIDI (ebd). Im Exklusiv-Interview spricht der sechsfache Vater und Ortsparteiobmann über seine Ambitionen, fehlende Infrastruktur und was ihm sauer aufstößt.
Herr Hamedinger, sie sind 2009 als politischer Quereinsteiger gleich im Gemeinderat gelandet, seit 2011 Ortsparteiobmann und nun stellen Sie sich als Spitzenkandidat zur Verfügung. Was treibt Sie an?
Hamedinger: Ich bin damals nicht der Gaudi wegen in die Politik gegangen, sondern mein Ziel war von Anfang an, dass, wenn ich etwas mache, ich dies gescheit und mit vollem Einsatz tue. Kurz gesagt: Ich will in der Gemeinde etwas bewegen, Dinge und Abläufe hinterfragen und einen neuen, jungen Weg gehen und nicht nur Mitläufer oder Ja-Sager sein.
Und was ist ihr Eindruck nach sechs Jahren Politik?
Ich war anfangs sehr unerfahren, aber man lernt schnell. Die Aufgabe ist sehr interessant. Was ich gelernt habe ist, den Leuten zuzuhören und nicht gleich aus der Hüfte zu schießen. Themen gehören zuerst hinterfragt, um anschließend sachlich heranzugehen. Aus vielen Rückmeldungen aus der Bevölkerung weiß ich, dass ihnen mein ruhiger und sachlicher Weg, den ich gehe, taugt.
Sie sagen, Sie hören zu, was die Bürger sagen. Was ist das?
Die Einwohnerzahl geht zurück, die Leute wandern ab, was nicht zuletzt an der fehlenden Infrastruktur liegt. Wir haben keinen Bäcker, Fleischhauer oder Gärtnerei. Wenn wir eine Wohngemeinde sein wollen, müssen wir eine entsprechende Infrastruktur aufbauen. Das heißt, dass wir leistbares Wohnen für Jung und Alt brauchen. Zudem gehört schnellstmöglich beim Gemeindearzt ein barrierefreier Zugang geschaffen. Wir müssen Arbeitsplätze im Ort erhalten und schaffen sowie den Fremdenverkehr wieder mehr ankurbeln, nicht nur Erdäpfel präsentieren. Denn meiner Meinung nach sollte St. Aegidi nicht nur für Sauwalderdäpfel stehen. Nichts gegen die Sauwalderdäpfel, aber St. Aegidi hat mehr zu bieten – ist nicht St. Erdäpfel.
Sie kritisieren, dass Bürgermeister Eduard Paminger bereits seinen Nachfolger vorgestellt hat, obwohl er selbst nochmal einmal kandidieren wird – warum?
Weil ich finde, dass die Bürger einen Bürgermeister wählen sollen, der auch die volle Periode von sechs Jahren im Amt bleibt und nicht nur auf Zeit.
Ihr Wahlziel?
Ganz klar – ich möchte Bürgermeister werden. Wie anfangs schon erwähnt, will ich für unsere Bürger etwas verändern. Und die ÖVP-Mehrheit soll weg. Die FPÖ-Fraktion in St. Aegidi ist sehr gut aufgestellt, wir können auch ständigen Zulauf verzeichnen – davon viele Junge und Frauen.
Steckbrief
Geburtsdatum: 22.9.1971
Familienstand: Verheiratet, 6 Kinder
Beruf: Seit 23 Jahren Kaufmännischer Angestellter bei der Firma Schwarzmüller
Hobbys: Fußball, Wandern
Im Gemeinderat: Seit 2009
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