Buchvorstellung: Vom Ende der Einsamkeit - berührender Roman von Benedict Wells
- Foto: Stebner
- hochgeladen von Athena Welter
Zugegeben, ich musste zwei Mal starten, ehe mich das Buch in seinen Bann gezogen hat. Der Anfang kommt eher sperrig und etwas langatmig daher, aber dann schafft es Benedict Wells doch mit Leichtigkeit, mich zu fesseln. Penibel chronologisch erzählt er die Geschichte, nein das ganze Leben des Jules Moreau, hautnah ist der Leser dabei, kann gar nicht anders, als mitfühlen, mitbangen und ja – auch mitweinen. Eines der wenigen Werke, das vor allem am Ende ein Packerl Taschentücher und Zeit und Ruhe zum Fertiglesen braucht.
Und das ist vielleicht auch der einzige Wermutstropfen: das Ende der Geschichte. Hier wird so sehr verdichtet und zugespitzt, dass es fast ins Kitschige abrutscht. Doch dank der feinen Wortspiele und der stilvoll geschriebenen Bilder, die Wells mühelos aneinander reiht, nimmt man ihm alles ab, lässt sich liebend gern in die Geschichte entführen, die nach einigen Wirren erst ihr vermeintlich gutes Ende findet, um dann tragisch zu enden.
Fazit: Das wird nicht mein letztes Buch von Wells sein und sehr zu Recht wird dieser junge Mann als Ausnahmeerscheinung in der Autorenlandschaft gefeiert.
Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit
368 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, € 22,00.
Diogenes Verlag AG, Zürich.
ISBN-10: 3257069588
ISBN-13: 978-3257069587
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