Heute sollte der Turm endgültig fallen

Am Morgen des 7. August stand der ÖDK-Turm in Voitsberg noch. | Foto: Cescutti
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Der Turm am Gelände des Voitsberger Kraftwerks wehrt sich. Nachdem beim missglückten Demontageversuch das Voitsberger Wahrzeichen in Schieflage geriet und daraufhin die Umfahrung der B70 gesperrt werden musste, können die Firmen Porr und Scholz ihren Plan, den Kamin in drei Etappen abzutragen nicht mehr umsetzen. Am Mittwoch wurde ein geändertes Abbruchskonzept ausgearbeitet. Im südöstlichen Bereich des Kamins wird mit einem ferngesteuerten Bagger ein Betonkeil mit einer Höhe von fünf Metern und über den halben Umfang ausgebrochen, sodass der gesamte Kamin Richtung Südosten fällt. Die geplante Fallrichtung des Kamins ist Richtung Südosten, wo zur Reduktion der Erschütterung Erdaufschüttungen vorbereitet wurden.
Im Bereich der geplanten Fallrichtung sind keine gefährdeten Objekte vorhanden und die Kainach hätte in diesem Bereich einen Abstand von zumindest 220 Metern. Die Packer Bundesstraße ist rund 250 Meter entfernt. Mit den Arbeiten wurde am Mittwoch Abend begonnen. Dort rechnete Bauleiter Martin Taborsky mit zwei bis fünf Tagen bis zum Einsturz des Turmes.

Abbruch schreitet voran

Gestern, Donnerstag, gab es von Porr zur Mittagszeit ein Update des Baufortschritts. "Seit heute Vormittag ist ein mit einem Meißel ausgestatteter Robotterbagger im Einsatz, um den Kamin des Kraftwerks Voitsberg kontrolliert zu Fall zu bringen", so Taborsky. "Der bisherige Abbruchfortschritt verläuft sehr gut. Wenn der Robotterbagger den aktuellen Leistungsgrad halten kann - dieser kann abhängig von der Bewehrungslage Schwankungen unterliegen - ist der Fall des Kamins bereits in den nächsten zwei bis drei Tagen denkbar."
Am Nachmittag kam die neue Meldung, dass Taborsky nach dem guten Verlauf schätzt, dass die erste Abbauphase um Mitternacht abgeschlossen sein wird.
"Laut Aussagen der Statiker ist ein Einsturz des Kamins in dieser Phase nicht zu erwarten. Heute werden wir um 7 Uhr mit den Vorbereitungen der zweiten Bauphase beginnen und gegen 8 Uhr die Abbrucharbeiten wieder aufnehmen", so Taborsky. Ab diesen Zeitpunkt kann der Kamin theoretisch jederzeit nachgeben. Der Fall des Turms kann sich allerdings aufgrund der Abhängigkeit des Leistungsgrads des Roboterbaggers von der Bewehrungslage auch noch bis Samstag hinauszögern.

Beliebte Aussichtspunkte

Teile der Voitsberger Bevölkerung haben sich zu richtigen Baustellen-Kiebitzen entwickelt. Entlang der Straßen stehen Campingsesseln, wo es sich Schaulustige gemütlich machen, um den Fortschritt zu beobachten und um ja nicht den Mauerfall zu versäumen. Auch der Voitsberger Schlossberg mit dem Burgrestaurant von Walter Prettenthaler ist ein beliebter Ort.
Wegen der Sperre der Umfahrung staute es sich auch heute Vormittag in der Voitsberger Innenstadt, weil der Schwerverkehr auch nicht über die gesperrte Franz-Jonas-Brücke gelotst werden kann. Bgm. Ernst Meixner hatte die Porr wegen der mangelnden Kommunikation und der fehlenden Koordination mit der Stadtgemeinde bei der Planung harsch kritisiert.

Am Morgen des 7. August stand der ÖDK-Turm in Voitsberg noch. | Foto: Cescutti
Das waren noch Zeiten, als der Rauchfang der ÖDK Dampf "spuckte". Jetzt steht er nur noch ein paar Tage. | Foto: Cescutti
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