Neue Strukturmaßnahmen
LKH Voitsberg wird ins LKH Graz II integriert
Eine Spitals-Strukturreform, die in Voitsberg für Applaus sorgt, gibt es auch nicht alle Tage. Am Montag gaben Landesrat Karlheinz Kornhäusl, SP-Klubobmann Hannes Schwarz, die beiden KAGes-Vorstände Gerhard Stark und Uwe Drabek sowie Bürgermeister Bernd Osprian bekannt, dass der LKH-Standort Voitsberg nicht mehr im Verbund mit dem LKH Deutschlandsberg ist, sondern ins LKH Graz II eingegliedert wird.
VOITSBERG/DEUTSCHLANDSBERG. Die Tatsache, dass Patientinnen und Patienten aus dem Bezirk Voitsberg mit der Rettung oft ins LKH Deutschlandsberg gebracht wurden, weil die beiden Spitäler den Verbund LKH Weststeiermark bildeten, brachte viele auf die Palme. Nicht nur die Patientenschaft selbst, sondern auch die Einsatzkräfte des Roten Kreuzes. Denn die meisten Patientinnen und Patienten orientierten sich nach Graz, weil die Anfahrt auch für die Angehörigen näher und problemloser ist.
Diesen Entwicklungen im Versorgungsraum Steiermark Süd-West trugen nun die Verantwortlichen der KAGes Rechnung. Mit Jahreswechsel wird das LKH Weststeiermark mit seinen Standorten Voitsberg und Deutschlandsberg neu verortet. Der Standort Voitsberg wird als wechselseitige, sinnvolle Erweiterung in das LKH Graz II integriert. Der Deutschlandsberger Standort wird mit dem LKH Südsteiermark, bestehend aus den Standorten Wagna und Bad Radkersburg, einen großen Verbund mit einem umfangreichen Leistungsspektrum bilden und sich zukünftig LKH Südweststeiermark nennen.
Mehr Klarheit und Fächervielfalt
Zukünftig wird es am LKH Südweststeiermark am Standort Wagna eine Chirurgische Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie und eine gemeinsame Abteilung für Orthopädie und Traumatologie an den Standorten Wagna und Bad Radkersburg geben. Der Standort Wagna wird zum akutmedizinischen Schwerpunkt mit der Vorhaltung eines lokalen Traumazentrums, während geplante Operationen der Orthopädie/Traumatologie am Standort Bad Radkersburg konzentriert werden. Dadurch wird die Planungssicherheit für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erhöht und eine Reduktion der Wartezeiten erreicht.
Die Eingliederung des Standorts Deutschlandsberg wird mit seinen Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie sowie der neu errichtenden Palliativstation in den bestehenden Verbund erweitert. Das Fächerspektrum des neu gestalteten Verbundes bildet damit eine regional hochattraktiv vernetzte Krankenhausstruktur, in der sich zeitgemäße medizinische Spezialisierungen weiter entwickeln können. So kann eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung sichergestellt und gleichzeitig die Attraktivität der Ausbildungsplätze von Gesundheitsberufen gesteigert werden.
Voitsberg komplettiert Verbund
Am LKH Graz II, Standort West in Eggenberg, wird eine Neuordnung der Inneren Medizin vorgenommen. Die Departmentstrukturen werden aufgelöst und in zwei Abteilungen für Innere Medizin übergeführt. So gibt es künftig eine Abteilung für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Gastroenterologie und Hepatologie sowie Infektiologie und eine zweite Abteilung für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Kardiologie und Intensivmedizin. Die bestehende Notaufnahme wird als interdisziplinäre Einrichtung geführt.
Durch die neue Integration des Standorts Voitsberg in den Krankenhausverbund Graz II wird dieser um den Bereich der Akutgeriatrie und den Stützpunkt für mobile Remobilisation bereichert sowie durch die am Standort Voitsberg verankerte Allgemeine Innere Medizin komplettiert. In Kombination mit der Abteilung für Innere Medizin und Pulmologie am Standort Enzenbach wird damit eine breite internistische Versorgungskooperation aufgebaut, die der medizinischen Entwicklung im Bereich der Inneren Medizin Rechnung trägt. Die Versorgung wird für die Bevölkerung im Großraum Graz und am Standort Voitsberg zukunftsfit gemacht.
Zufriedene Gesichter
Landesrat Karlheinz Kornhäusl betonte bei der Präsentation in Voitsberg: "Bereits als Arzt im LKH Graz II haben wir gut mit den Kolleginnen und Kollegen in Voitsberg zusammengearbeitet und auch die Kooperation zwischen Häusern in Deutschlandsberg und Wagna kenne ich sehr gut. Mit diesem Schritt passen wir die Organisation unserer Spitäler an die Lebensrealität der Weststeirerinnen und Weststeirer an. Zudem schaffen wir durch die neue Struktur ein besseres medizinisches Angebot für die Steiermark." Klubobmann Hannes Schwarz ergänzte: "Die geplanten Strukturmaßnahmen der KAGes legen den klaren Fokus auf eine zukunftsweisende und vielfältige Patientenversorgung. Diese Umstrukturierung entspricht den Vorschlägen und Empfehlungen von Expertinnen und Experten im Gesundheitswesen."
Der Voitsberger Bürgermeister Bernd Osprian begrüßt die Strukturanpassungen: "Mit der nunmehrigen Strukturanpassung wird ein langer Wunsch der Region Voitsberg berücksichtigt, nämlich die Integration des Standortes Voitsberg in den Krankenhausverbund Graz II. Durch diese Neuausrichtung wird das Bedürfnis nach einer hochwertigen Gesundheitsversorgung am LKH Voitsberg dauerhaft sichergestellt."
Kages-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark, dem als Mooskirchner die Materie gut bekannt ist, ging auf die Bedeutung der Reformschritte ein: "Diese regionalen Anpassungen sind notwendig, um mit der medizinischen Entwicklung Schritt zu halten. Mit den neuen Verbundlösungen schaffen wir breite Ausbildungsmöglichkeiten für Jungärztinnen und ärzte, das alles kommt den Patientinnen und Patienten zugute." Finanz- und Technik-Vorstand Ulf Drabek hob die Bedeutung für die Regionalentwicklung hervor.
LAbg. Bgm. Erwin Dirnberger zur Änderung: „Es freut mich, dass es gelungen ist, gemeinsam mit dem neuen Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl unser LKH Voitsberg zu stärken. Diese Lösung mit dem Standort LKH Graz II ist die allseits gewünschte Variante und ein Gewinn für die Mitarbeiter, die Bevölkerung und unsere ganze Region. In der Vergangenheit hat es leider viel Verunsicherung in der Standortfrage, aber auch an der Kooperation mit dem LKH Deutschlandsberg gegeben, das ist nun vorbei. Die Verunsicherung lag nicht an der Zusammenarbeit selbst mit dem LKH Deutschlandsberg, sondern an der geographischen Lage. Das Spital in Voitsberg ist nun nicht nur gesichert, sondern das medizinische Angebot und allfällige Anfahrtswege werden sich verbessern.“
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