Klassenrat und viel Toleranz

Clemens und Kilian, VS Neudorf, lernen schreiben. Sie möchten ein Buch über Dinosaurier machen. | Foto: VS Neudorf
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  • Clemens und Kilian, VS Neudorf, lernen schreiben. Sie möchten ein Buch über Dinosaurier machen.
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Dies sind auch jene beiden Schulen im Bezirk Weiz, die sich der Initiative "Schule im Aufbruch" (Details unten) angeschlossen haben. Carina Sumper leitet die Volksschule in Neudorf bei Passail (15 Kinder), Herwig Panhofer die Volksschule in Falkenstein (Ortsteil von Fischbach, 17 Kinder). Beiden ist es ein Herzensanliegen, Kinder bei der Entfaltung ihrer Potenziale zu begleiten. Wie gelingen Potenzialentfaltung, selbst-organisiertes Lernen, räumliche Gestaltungsideen oder wertschätzende Leistungsrückmeldung? Das und noch vieles mehr sind Schwerpunkte der Initiative "Schule im Aufbruch", wofür es im Mai des Vorjahres eine Startveranstaltung in Graz gab.

Keine Schulglocke

"So gibt es zum Beispiel bei uns keine Schulglocke. Lernbüro, Waldpädagogik, Morgenkreis oder ein Klassenrat werden bei uns bereits seit Jahren gelebt. Wichtig ist der jahrgangsgemischte Unterricht. Es ist traurig, dass man die Basisschule für sein Kind aufgrund der Sprengel nicht wählen kann. Sarg, Studium, Pflegeplatz, etc. etwa kann man überall frei wählen, das gibt doch zu denken, oder?", sagt Herwig Panhofer.
In der Vorwoche fand in seiner Schule ein Schnuppertag für interessierte Eltern und Kinder statt. Acht Kinder konnten in Begleitung eines Schülers den Unterricht kennen lernen. Darunter waren auch sprengelfremde Kinder. Die letztendliche Zustimmung, dass ein Kind eine sprengelfremde Schule besuchen darf, fällt der Bürgermeister im Gemeinderat.
"Ich finde es ist ganz wichtig, dass jedes Kind seine eigenen, individuellen Ziele definieren darf. Das motiviert und es lernt leichter und mit Freude. Man kann auch bemerken, dass Kinder dabei oft über ihre Ziele hinausschießen, wenn der Druck von außen genommen ist. Durch den jahrgangsgemischten Unterricht werden Kinder gegenseitig inspiriert und lernen sehr viel voneinander", sagt Carina Sumper.
Für sie ist es auch wichtig, sich mit anderen Schulen zu vernetzen.

Wie wird "Schule im
Aufbruch" aktiv gelebt

Jeder, der an seiner Schule zu mehr Potenzialentfaltung beitragen will, ist "Schule im Aufbruch". Mehr als 30 Experten aus den Bereichen Schulleitung, (Reform-)Pädagogik, Schulentwicklung, Begabungsförderung, Inklusion, Schul-Architektur, Coaching, Öffentlichkeitsarbeit und Recht unterstützen bisher diese Arbeiten.
Volksschulkinder sind als selbstbestimmte Gestalter des eigenen Lernweges eingebunden. Schüler, Eltern, Pädagogen und Partner gestalten aktiv und demokratisch mit. Flexible Räume sollen das Lernen unterstützen und anregen (Artikel rechts). Durch gemeinsame Ziele sollen der Grundstein sowie die nötigen Voraussetzungen für eine positive Persönlichkeitsentwicklung gelegt werden.

Was den Kindern Sicherheit gibt

Die Freiarbeit, die Mindmaps, der Klassenrat, die intensive Zusammenarbeit Schüler-Lehrer-Eltern, die aktiv das Schulgeschehen an den Volksschulen Neudorf und Falkenstein mitgestalten, sind Inhalte der Initiative "Schule im Aufbruch". Eine rhythmisierte Wochenplanung verleiht den Kindern Sicherheit und ist wertvoll, damit Kinder frei lernen können. Flexible Räume unterstützen dabei. Durch gemeinsame Ziele sollen der Grundstein sowie die nötigen Voraussetzungen für eine positive Persönlichkeitsentwicklung gelegt werden.

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