Wo Buchweizen und Co sprießen
Seit einem Vierteljahrhundert betreiben Karl und Brigitte Geiregger in Waisenegg biologische Landwirtschaft.
Vergnügt schnattern die Gänse unterm Nussbaum, die Enten holen sich ihre Erfrischung im nahen Teich und die Jungkälber folgen auf das Rufen von Biobauer Karl. Eines nach dem anderen kommt um die Stallecke. Man spürt hier förmlich die Leidenschaft, mit der hier gewirtschaftet wird. Die Hühner (alte Rassen) frönen unter alten Streuobstbäumen ihrem morgendlichen Ritual. Neben Milchwirtschaft und Mutterkuhhaltung ist der Anbau von Getreide ein wichtiger Teil der Arbeit am Hof, wo auch Juniorbauer Markus fleißig mithilft. Weizen, Raps, Dinkel, Gerste, Hafer, Buchweizen, Kümmel, Anis und Fenchel werden auf den Feldern angebaut.
Kreislauf
„Wenn man den ganzen Kreislauf beobachtet, sieht man, wie eins das andere ergibt. Was man vor fünf, sechs Jahren getan hat, wirkt nach, aber im positiven Sinn. Und wenn man das ganze Jahr über kaum einen Tierarzt braucht, bestätigt das unseren Weg. Wir verwenden keine Spritzmittel oder frische Gülle. Im Gegenteil. Durch die richtige Fruchtfolge habe ich ein inhaltlich vollwertigeres Lebensmittel“, sagt Karl Geiregger, Biobauer der ersten Stunde, dessen Tag meist um 4.30 Uhr beginnt und um etwa 22 Uhr endet. „Wichtig ist uns die Mittagspause, so ca. eineinhalb Stunden, das gibt neue Energien“, so der Biolandwirt.
Klee ist ein wichtiger Stickstoffbringer für den Boden. Im Jahr darauf wird auf diesem Feld ein Getreide mit hohem Stickstoffbedarf angebaut. Das sind Weizen und Raps (Wintergetreide), auch Kümmel, Anis und Fenchel.
Wiederum im Jahr darauf wird hier Sommergerste angebaut. Im Folgejahr Dinkel, darauf Hafer und im fünften Jahr Buchweizen, ein Getreide, welches am wenigsten Stickstoff braucht und somit in der Fruchtfolge letztgereiht ist. Dieser Kreislauf wiederholt sich. Dadurch bleibt das Feld unkrautfrei, die Stickstoff- und Nährstoffversorgung des Bodens im Lot.
Bevor die Gülle als Kompost aufs Feld kommt, wird diese ein Jahr gelagert. Vermarktet werden die Getreideprodukte direkt ab Hof im Troadkasten und in Bauernecken in den Geschäften der Region. Viele Kunden kommen direkt auf den Hof, weil sie sich von der naturnahen Realität überzeugen wollen.
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