Zunderschwamm und großer Hosensäckel

Nicht selten acht oder neun Stunden lang zu Fuß von einem Haus zum nächsten.
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Manche Bräuche haben sich in den letzten Jahrzehnten kaum bis gar nicht verändert. Das Weihfeuertragen am Karsamstag etwa gehört hier zweifellos dazu. Eine alte Blechdose mit Griff als Ofen braucht man, einen Rucksack voll mit Baumschwämmen und Moder, dem "Zunder", wie man ihn hierzulande eher fälschlicherweise nennt, und ein Täschchen oder einen großen Hosensäckel für das Kleingeld. Dieses nämlich bekommt man, wenn man nach der frühmorgendlichen Feuerweihe bei der Kirche oder der Kapelle im Ort von Haus zu Haus zieht und überall ein Stück geweihtes Feuer zurücklässt. Mit diesem und zusammen mit dem Palmbuschen aus dem Vorjahr wurde früher und wird zum Teil auch noch heute das Holz im Tischherd entzündet, auf dem dann das Osterfleisch gekocht und die anderen Speisen für das Mahl am Ostersonntag zubereitet wurden und werden. Die Kleinen, die weihfeuerofenschwingend von Haustür zu Haustür ziehen und überall auf eine möglichst große Münze hoffen, interessiert weniger das Alter dieses Brauchs, als vielmehr das, was sie am Abend in ihrem Säckel haben.
So werden wohl und hoffentlich auch noch in vielen Jahren die Mädchen und Buben weihfeuerofenschwingend von Haustür zu Haustür ziehen, die Großen unter ihnen, die nämlich, die kurz vor der Firmung stehen, nach welcher man dann nicht mehr mit gehen darf, werden den Kleinen sagen, wo es lang geht auf dem oft acht oder neun Stunden langen Weg durch die Ortschaften, werden versuchen, sich da und dort gar zweimal anzustellen bei der Kleingeldausgabe und in versteckten Hohlschlägen und Waldschneisen werden sie heimlich ihre ersten Zigaretten rauchen. So, wie es war. Vor 20 Jahren und vor 50.

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