Landwirtschaft im Bezirk Korneuburg
Die Zukunft der Bauern ist nicht rosig

Landwirt Michael Planer, Bezirksbäuerin Magdalena Grabler und Bezirksbauernkammer Obmann-Stellvertreter Lorenz Mayr. | Foto: Sandra Schütz
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  • Landwirt Michael Planer, Bezirksbäuerin Magdalena Grabler und Bezirksbauernkammer Obmann-Stellvertreter Lorenz Mayr.
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Der bäuerliche Betrieb als Rückgrat des ländlichen Raumes steht immer stärker unter Druck.

BEZIRK KORNEUBURG. 130.000 Arbeitsplätze hängen aber immer noch davon ab, allein im Bezirk Korneuburg gibt es (noch) 1.100 bäuerliche Betriebe. Die Zukunftsaussichten sind nicht rosig, wie Lorenz Mayer, Obmann-Stellvertreter der Bezirksbauernkammer, erklärt: "Die Trockenheit des letzten Jahres sowie schädliche Insekten, die sich an die wärmeren Temperaturen weit besser anpassen als unsere Pflanzen, machen den Landwirten schwer zu schaffen. Besonders die Region Sierndorf war 2018 stark betroffen, von 800 Hektar angebauten Zuckerrüben blieb etwa eine Ernte von 100 Hektar über."
Es war der Rübenderbrüssler, der etwa im Bereich Unterhautzental die Rübenernte komplett vernichtet hat. Auch Landwirt Michael Planer musste dies erleben. Heuer probiert er einen Wiederanbau, ob es gelingt und die Ernte ertragreich ist, weiß er noch nicht. Das größte Problem – und das trauen sich die Landwirte fast nicht laut auszusprechen – sind fehlende Wirkstoffe, die Schädlinge wie den Rübenderbrüssler, vernichten können. "Man darf es ja fast nicht laut aussprechen, aber viele Wirkstoffe sind mittlerweile in der Landwirtschaft verboten, obwohl jede Privatperson sie im eigenen Garten mit so gut wie keinen Vorschriften verwenden darf", erklärt Mayr das Dilemma und fügt hinzu: "Die Zuckerrübenproduktion steht in Österreich derzeit auf Messers Schneide."
Ein ähnliches Schicksal droht den Erdäpfeln. Hier ist es der Drahtwurm, dem man nicht Herr wird. Obwohl die Landwirte verschiedenste Schädlingsbekämpfungsmittel mit äußerster Vorsicht und nur nach umfangreichen Schulungen einsetzen dürfen, die zudem mit dem Endprodukt nicht in Kontakt kommen, ist viel verboten. Die Folge: "Unseren Ernteausfall gleicht der Handel mit Produkten aus anderen Ländern aus, die meist geringere Standards haben. Schlussendlich bekommt der Konsument wieder jene Lebensmittel, die mit den Wirkstoffen behandelt wurden, die uns verboten sind. So bringt man die heimische Landwirtschaft um", zeigt Mayr den fatalen Kreislauf auf.

Mehrere Standbeine notwendig

"In der Landwirtschaft wird Nachhaltigkeit gelebt, schließlich leben wir von unserem Boden", sind sich Mayr und Planer einig. Auf Grund massiver Zuckerrüben-Ernteausfälle musste Michael Planer erfinderisch werden, um überhaupt noch überleben zu können. Gemeinsam mit anderen Landwirten betreibt er nicht nur eine Biogasanlage, er hat sich auch mit Hubert Hochfelsner auf den Kürbis spezialisiert – Öl und Kerne zum Knabbern.
Die große Bitte geht an die Konsumenten: Wer regionale Lebensmittel kauft, im Supermarkt auf das AMA-Gütesiegel achtet, Bauernmärkte und Ab-Hof-Verkäufe nutzt, trägt maßgeblich zur Stärkung der heimischen Landwirte bei. Schlussendlich bediene der Handel die Nachfrage. Durch gezieltes Kaufverhalten könne das Angebot der Waren massiv beeinflusst werden.

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