Adventkonzert des Orchesters Telfs
Ganz Mozart

Doppelfunktion als herausforderung: Andreas Kaufmann ist Dirigent und Solist des Orchesters Telfs. | Foto: Lia Buchner
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Sein zweites Adventkonzert als künstlerischer Leiter des Telfer Orchesters stellt Andreas Kaufmann ganz in den Dienst Mozarts. Zum Einstieg bringt er Mozarts Violinkonzert Nr. 2, das in der heutigen Konzertpraxis recht selten aufgeführt wird. Zu Unrecht, denn die Frische der Komposition fasziniert sofort. Dank der leichten Orchestrierung kann die Solo-Violine die volle Bandbreite ihrer Ausdruckskraft entwickeln, ohne dabei vom Orchester bedrängt zu werden. Andreas Kaufmann zeigt hier als Solist die ganze Virtuosität eines international geschätzten Geigers. Wunderbar ausdrucksstark hält er auch in technisch anspruchsvollen Läufen den warmen, gesanglichen Eindruck seines Spiels. Und immer gelingt es dem Orchester, ihn sensibel zu begleiten, was angesichts des fehlenden Dirigenten eine nicht zu unterschätzende Herausforderung für die Laienmusiker ist. Da hilft nur genauestes Hinhören und auf kleinste Gesten des Solisten zu reagieren.

Im folgenden Andante für Flöte und Orchester wechselte Kaufmann wieder ans Dirigentenpult und überlies den Solistenplatz dem Flötisten Herbert Fröch. In feiner Verbindung von Kantabilität und phantasievoller solistischer Entfaltung schrieb Mozart mit diesem kleinen Satz eines der wichtigsten und schönsten Werke der gesamten Flötenliteratur. Und das trotz seines überlieferten Sagers über die Flöte als  "ein instrument das ich nicht leiden kan“. Fröch spielt sowohl die Solopassagen als auch den synphonischen Teil der Komposition mit berührender Emotionalität, das Orchester begleitet seinen Flötistenwieder mit viel Fingespitzengefühl.

Für das dritte Werk des Abends füllen sich die Reihen im Orchester mit "Pauken und Trompeten", die zusätzlichen Bläser geben der "Pariser Symphonie" dann auch ihren strahlenden Charakter. Der Schlußsatz ist ein gelungener Überraschungscoup: Er beginnt mit einer leisen, zarten Passage der Violinen, aus der plötzlich die Fanfare des vollen Orchesters hervorschießt. Sehr schön. Generell gefällt der runde, warme Orchesterklang, der sich unter der Leitung Kaufmanns entwickelt hat. Auch die sichtbare Verjüngung des Orchesters bringt frische Akzente. Man darf sich also bereits auf das Sommerkonzert im Juni freuen.

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