Podiumsdiskussion
Pflege-Oberstufe bei Bildungsmesse Zwettl präsentiert
Im Rahmen der Eröffnung der Waldviertler Berufsinformationsmesse wurde in einer Podiumsdiskussion eine neue Schulform vorgestellt: Die Höhere Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung (HLPS).
ZWETTL. Die fünfjährige Lehranstalt für Pflege und Sozialbetreuung schließt mit Matura (Reife- und Diplomprüfung) ab und inkludiert die Ausbildung zur Pflegefachassistentin/zum Pflegefachassistenten. Ab dem Schuljahr 2024/25 wird die Schulform in Zwettl angeboten.
Unterrichtet wird in den Räumlichkeiten der Schulen der Franziskanerinnen Zwettl. Dies sei ein ganz klarer Vorteil, erklärt Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Zwettl Franz Mold bei der Podiumsdiskussion im Anschluss an die Eröffnung der Waldviertler Bildungsinformationsmesse. So müsse kein zusätzliches Gebäude errichtet werden. Mold begrüßt die neue Schule als weitere Bereicherung des Schulstandorts Zwettl.
Theorie und Praxis
Der Unterricht findet dual statt. Theoretische Fächer werden von den Lehrkräften der HLW, der BASOP und des Kolleg am Schulstandort unterrichtet. Für die Praxis wird es Kooperationspartner geben, die in der Podiumsdiskussion ihre Einrichtungen vorstellten. Anwesend waren Vertreter der Gesundheits- und Krankenpflegeschule und des Landesklinikums Zwettl (Manfred Weissinger, Stadtrat für Gesundheit, Direktorin Martina Grubmüller, Leitung der GuKP Zwettl und Andreas Lausch, Pflegedirektor, Landesklinikum Gmünd-Waidhofen/Thaya-Zwettl).
Lernen in der Region
Die Pflege-Oberstufe gibt es so schon als Pilotprojekt in Scheibbs. "Als regionale politische Entscheidungsträger sind wir nach dem Pilotprojekt in Scheibbs von Tür zu Tür gelaufen, um das auch zu uns zu holen. Umso schöner ist es, dass es die Schulform nun auch bei uns geben wird." erklärt Podiumsteilnehmer und Abgeordneter zum Nationalrat Lukas Brandweiner.
Franz Mold führt aus, dass es wesentlich ist, den Pflegeberuf in der Region erlernen zu können.
Nahtloser Übergang nach achter Schulstufe
Als klaren Vorteil dieser Schulform sieht Martina Grubmüller, Leiterin der Gesundheits- und Krankenpflegeschule Zwettl, dass sofort nach der Unterstufe damit gestartet werden kann. "Bei der bisherigen Ausbildung konnte erst mit 17 begonnen werden. Somit musste ein Zwischenschritt absolviert werden." So gingen immer wieder Interessenten verloren.
Andreas Lausch, Pflegedirektor des Landesklinikums Gmünd-Waidhofen/Thaya-Zwettl betont, dass 80 Prozent der Pflege Zuhause stattfindet. Hierfür benötige es gut ausgebildete Fachkräfte. Ansetzen sollte man bei den Jugendlichen.
Und Gerhard Schenk, Direktor der weiterführenden Privatschulen Zwettl, meint zum neuen Schultyp: „Dass österreichweit Pflegekräfte in Krankenhäusern, Altenheimen, Pflegeheimen bis hin zur Hauskrankenpflege händeringend gesucht werden, ist ja bekannt. Diese Schule ist ein zukunftsweisender Schritt zur Verbesserung der Pflegesituation - gerade im Waldviertel."
Lediglich die Frage der Unterbringungsmöglichkeiten ist noch offen, sollte das Einzugsgebiet der zukünftigen Schülerinnen und Schüler breiter sein.
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