Gartenlust statt Urlaubsfrust
Urlaubmachen war lange Zeit ans Wegfahren und Verreisen verknüpft. Einen Gegentrend dazu merkt die Landschaftsplanerin Christina Wundrak. Sie berrät seit Jahren am Niederösterreichischen Gartentelefon und registrierte eine zunehmende Bedeutung des Urlaubs im eigenen Garten.
NIEDERÖSTERREICH (cog). Die Rückbesinnung auf den eigenen Garten mag Hand in Hand mit der Wirtschaftskrise gekommen sein – zumindest in Niederösterreich hat das Thema Gärtnern in den vergangenen Jahren für viele einen neuen Stellenwert bekommen. Das sind zumindest die Erfahrungen des Expertenteams, das am NÖ Gartentelefon unter 02742/74333, aber auch vor Ort im eigenen Garten, Interessierten Rede und Antwort stehen. "Viele Anfragen gehen in Richtung biologischen Pflanzenschutz und natürliche Gartengestaltung", weiß Garten-Beraterin Christina Wundrak. "Die steigende Zahl an Kontakten – im Jahr 2000 waren es 8.000, im letzten Jahr bereits 40.000 – spiegelt dieses Interesse wider." Der perfekte Urlaubsgarten beinhaltet für sie einen schattigen Sitzplatz, Beeren zum Naschen, einen Gemüsegarten und eine Wasserfläche: "Ein Schwimmteich ist die Luxusvariante, aber auch eine kleinere Wasserfläche ist gerade im Sommer besonders attraktiv."
Urlaubszeit ist Ernetzeit
Wundrak sieht eine Ursache im vermehrten Nichtverreisen die gestiegenen Selbstversorger-Gärten: "Sommer heißt immer auch Ernetzeit, das wollen sich Garten-Besitzer natürlich oft nicht entgehen lassen, sondern natürlich die Früchte ihrer Arbeit ernten. Und außerdem", setzt sie nach, "macht umgekehrt das Daheimbleiben dadurch viel mehr Spaß."
Die Landschaftsplanerin empfiehlt bei der Gartengestaltung nicht nur die eigenen Wünsche, sondern unbedingt auch das ökologische System mitzudenken. Das wiederum hat sichtbare Auswirkungen auf das Urlaubs- und Entspannungserlebnis im eigenen Garten: "Wer eine größere Artenvielfalt zulässt und nicht etwa den Rasen totpflegt, profitiert. Denn ein solcher Garten muss weniger gegossen und gemäht werden."
Giftfreies Bewirtschaften
Wer viel Zeit im Garten verbringt, sollte besonders auf eine giftfreie Bewirtschaftung Wert legen. In diesem Zusammenhang verweist die Gartenexpertin auf die Gartenplakette des Landes, die als Anerkennung für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur vor dem eigenen Heim bei einer Gartenbesichtigung verliehen wird. Bislang wurden schon über 10.700 Gärten damit ausgezeichnet.
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