Kematens liebe Not mit der Ausrüstung
Das Zeughausfest dient neben dem Amüsement der Bevölkerung auch der Gefahrenprävention.
KEMATEN AN DER YBBS (MiW). Seit 129 Jahren passt die Freiwillige Feuerwehr in Kematen an der Ybbs auf, dass nix passiert: Das alljährliche Zeughausfest erinnert an diesen Vorsatz mit interessantem Nebenangebot. Bevor noch die Kabarettgruppe "Die Vierkanter" als Hauptattraktion in der Zentrale für Lacher sorgte, wurden von Markus Fuchs und Peter Schwandl die von Gästen mitgebrachten Feuerlöscher auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft.
Doch warum? "Man lässt den Feuerlöscher überprüfen, um die Gewissheit zu haben, dass er funktioniert", gibt Markus Fuchs Bescheid. Alle zwei Jahre ist eine Überprüfung vorgeschrieben, sein Kollege Peter Schwandl tut dies nun schon seit neunzehn Jahren.
"Wenn etwas passiert, muss man vorbereitet sein", diesen Lehrsatz hat sich auch Ehrenkommandant Herbert Dorninger einverleibt:
"Schon unter dem Krieg war ich bei der Feuerwehr, das war vor siebzig Jahren", erzählt der Kematner, der auch 35 Jahre lang den Kommandanten stellte und sein Leben der Feuerwache widmet.
Er erinnert sich an große Brände, wie jenen der Firma Rauscher in der Nachkriegszeit: "Das war damals eine Katastrophe in Neufurth", blickt Herbert Dorninger zurück: "Bei minus 17 Grad versuchten wir die in Flammen stehenden Hallen zu löschen, eisiger Wind peitschte uns um die Ohren und das dort gelagerte Holz wurde immer wieder entfacht!"
Das Zeug muss funktionieren
Das "Zeughausfest" offenbarte auch die Hülle und Fülle an Ausrüstung, mit denen die Feuerwehrleute umzugehen wissen müssen. Funktionstüchtig muss es sein, gerade deshalb möchte Kommandant Christian Pachler die Erlöse der diesjährigen Festivität für neue Atemschutzgeräte auswenden: "Die momentan im Einsatz befindlichen Geräte sind Baujahr 1993 und laufen dieses Jahr ab. Das heißt, es gibt keine Garantie mehr, ob das Gerät noch funktioniert. Außerdem gibt es keine Ersatzteile mehr."
Benötigt werden sechs solche Geräte zu jeweils 2500 Euro pro Stück. Das Land unterstützt mit 400 Euro pro Gerät, die Gemeinde schießt ebenfalls zu und doch bleiben noch 7000 Euro für die Anschaffung offen. Doch warum ist der Kauf so wichtig? Die Feuerwehr antwortet: "Zum Schutz vor gefährlichen Stoffen, die die Einsatzkräfte gefährden."
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