WhatsApp-Terror
Amstettner Stalkerin verspricht Besserung
„Ich war einfach am Ende, ich war kaputt“, meint eines der zwei Opfer
BEZIRK AMSTETTEN (ip). Für eine 54-jährige Pensionistin aus dem Bezirk Amstetten endete ein Stalkingprozess am Landesgericht St. Pölten mit einer Diversion. Richterin Doris Wais-Pfeffer setzte das Verfahren gegen die Beschuldigte für zwei Jahre aus. Sollte sich die Frau innerhalb der Frist nichts mehr zuschulden kommen lassen, wird das Verfahren gegen sie eingestellt. Die Staatsanwaltschaft gab vorerst keine Erklärung ab.
Nächtlicher WhatsApp-Terror
„Ich war einfach am Ende, ich war kaputt“, meinte eines der beiden Stalkingopfer, das mit der Angeklagten sieben Jahre eine On-Off-Beziehung führte. Der 65-Jährige betreute nach der letzten Trennung den Hund der Frau, was für sie einer der Gründe gewesen sei, ihn immer wieder zu kontaktieren.
Nicht nur die Menge an Nachrichten – der 65-Jährige erhielt unter anderem in einer Nacht bis zu 50 WhatsApps –, sondern auch die „sehr eigenartigen Inhalte“ der Mails, mit denen sie auch einen 58-Jährigen überflutete, ließen die Richterin an der Schuldfähigkeit der Frau zweifeln.
Ein Gutachten bestätigte nun die Zurechnungsfähigkeit der Angeklagten, wie aber auch Verteidiger Bruno Bernreitner betonte, sei seine Mandantin psychisch stark angeschlagen. Familiäre und beruflich bedingte schwere Belastungen sollen entsprechende Spuren im Verhalten der Frau hinterlassen haben. Im Zusammenhang mit Stalking versprach sie, dem Angebot der Richterin entsprechend, Besserung.
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